In Tübingen und in einigen anderen Städten Baden-Württembergs sind sie blau (oder haben blaue Randstriche), in Berlin sind sie im Streckenverlauf knallig grün (RAL 6024, bei der Farbauswahl hat man sich an Wien orientiert). In München sind sie stellenweise grün eingefärbt, an Gefahrenstellen – Kreuzungen, Einmündungen, sonstigen Konfliktbereichen und an frequentierten Grundstückszufahrten – Verkehrsrot (RAL 3020). Sie haben es richtig erfasst: Radwege!

Wobei man ein wenig sarkastisch anmerken kann: Der Zustand der Grün-Roten-Koalition im Rathaus gleicht einem Spiegelbild der Radwegfarben – das Radweg-Grün in der Landeshauptstadt ist vielfach verwaschen, das Radweg-Rot mancherorts blass.

Kommt nun an einer Gefahrenstelle eine neue, eine weitere Farbe dazu? Zum Beispiel eine Neonfarbe? Also eine Farbe mit Leuchtkraft, eine Schockfarbe. Laut einer Untersuchung für den Radentscheid München „sind Neonfarben sind prinzipiell möglich, doch liegen die Kosten circa 30 Prozent über denen normaler Farbtöne.“

Der Hintergrund: Per Antrag der Grünen im Bezirksausschuss Bogenhausen wird die „Stadt München aufgefordert, auf bei den beiden Ausfahrten der Aral-Tankstelle an der Richard-Strauss-Straße den Fußweg und den Radweg in einer Signalfarbe einzufärben, um die rein- und rausfahrenden Autos auf den Fuß- und Radverkehr aufmerksamer zu machen.“

In der Begründung der Initiative (Anm. d. Red.: textlich bearbeitet) wird ausgeführt: Immer wieder kommt es an den beiden Ein- und Ausfahrten der Tankstelle zu gefährlichen Situationen zwischen Autos und Fußgängern oder Fahrradfahrern, da die Autofahrer nicht auf den Fuß- und Radverkehr achten, sondern versuchen, schnellstmöglich in Lücken im Verkehr auf der Richard-Strauss-Straße einzufahren.

An den Ein-/Ausfahrten der Aral-Tankstelle an der Richard-Strauss-Straße soll der Fußweg (li) und der Radweg (re) per Signalfarbe eingefärbt werden – so ein Grünen-Antrag im Bezirksausschuss. Textmarker-Signalfarben zur Veranschaulichung: gelb und hellblau. Fotos / Visus: hgb