Neubau einer temporären Wohnanlage in Modulbauweise für Studenten und Auszubildende an der Kattowitzer Straße 25“ – Für dieses Projekt lagen den Mitgliedern des Bezirksausschusses zwei Varianten vor. Zum einen mit 32 Wohneinheiten (rund 1200 Quadratmeter Wohnfläche), zum andern mit 48 Wohneinheiten (ein Geschoss mehr, Wohnfläche rund 1940 Quadratmeter). Die Lokalpolitiker stimmten dem größeren Vorhaben mit 19 gegen elf Stimmen von CSU und Freie Wähler zu.

Bei der Besprechung des Vorhabens im Untergremium Stadtplanung des Kommunalparlaments erklärte Martin Düchs (ÖDP), von Beruf Architekt: „In der Umgebung mit vielen Einfamilienhäusern ist das Gebäude ein Fremdkörper.“ Und auch Robert Brannekämper, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Gremiums, war nicht gerade begeistert: „Das ist eine atypische Nutzung, der Bau wirkt wie eine >Ritter-Sport-Kiste<. Wenn schon gebaut wird, dann auf jeden Fall die kleinere Variante.“ Die SPD indes plädierte für die große Lösung, weil „sie den Wohndruck deutlicher senkt.“

Bei der Abstimmung in Unterausschuss plädierten die Lokalpolitiker einstimmig für die kleinere Variante, die größere wurde bei Stimmengleichheit abgelehnt. Im Kommunalparlament dann die Kehrtwende – Mehrheit für 48 Studentenwohnungen.

Rückblick: Anfang Dezember 2022 wurde im Rathaus die „energetische Sanierung“ für knapp 2,5 Millionen Euro beschlossen. Aus der Vorlage (Auszüge):

Das Grundstück wurde von der Stadt im Zuge der Ausübung des Vorkaufsrechts, das für den Umgriff der Stadtentwicklungsmaßnahme (SEM) Nordost gilt, erworben. Zum Anwesen gehören ein Wohngebäude, ein Zwischenbau, vier Garagen und zwei Fahrzeughallen. Aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsperspektiven ist eine Trennung zwischen dem Wohngebäude und dem gewerblichen Bereich in zwei Grundstücke erfolgt. Die Fahrzeughallen werden im Interim als Lager und Ausweichquartier für den Katastrophenschutz genutzt, Das Wohngebäude kann derzeit nicht genutzt werden, da sämtliche haustechnischen Anlagen veraltet und außer Betrieb gesetzt sind.

Und weiter: Die Stadt benötigt nach wie vor dringend Wohnheimplätze für ihre Nachwuchskräfte. Das Gebäude eignet sich gut für die Nutzung durch eine Wohngemeinschaft (WG) für städtische Auszubildende. Im Rahmen einer bestandsorientierten Sanierung könnten insgesamt neun WG-Zimmer und gemeinschaftlich genutzte Wohn- und Sanitärbereiche eingerichtet werden. Der Stadtrat hat dem Bedarf zur Einrichtung einer WG für städtische Auszubildende im ehemaligen Wohnhaus zugestimmt.

So soll der Neubau mit Wohnungen für Studenten und Auszubildende an der Kattowitzer Straße 25 aussehen. Skizze: BA-Vorlage / Foto: hgb