Wenn das mal kein Armutszeugnis für die Weltstadt mit Herz ist: Ende Mai hatte hat der Bezirksausschuss nach einer Bürgerinitiative beantragt, die Verwaltung soll prüfen, ob der Spielplatz an der Hagelstangestraße aufgewertet werden kann. Die Antwort des Baureferats / Gartenbau: „Eine Modernisierung des Spielplatzes im Rahmen einer Neugestaltung mit einzelnen Spielgeräten ist leider aufgrund der derzeitigen Personal- und Finanzsituation nicht möglich. Der Spielplatz befindet sich in einem verkehrssicheren Zustand.“
Die Hagelstangestraße – eine Abzweigung von der Cosimastraße stadtauswärts, ein verkehrsberuhigter Bereich, in dem Schrittgeschwindigkeit gilt – ist eine vor mehr als 30 Jahren gebaute kleine Reihenhaussiedlung, die seinerzeit überwiegend von Familien mit Kindern bezogen wurde. Die Kinder wurden erwachsen, viele zogen weg. Junge Paare sind inzwischen in das Quartier zurückgekehrt oder zugezogen, haben Nachwuchs bekommen. Am Ende der Straße, am Rand einer Kleingartenanlage, gibt es einen Mini-Spielplatz – zu „mini“.

Ein Anwohner in einer Mail an den Bezirksausschuss „im Namen mehrerer Anlieger: „Der kleine öffentliche Spielplatz verfügt nur über eine Schaukel, ein Wipptier sowie eine größere Sandfläche. Die umliegende Grünfläche bietet zwar viel Platz, jedoch kaum attraktive Spielmöglichkeiten für Kinder. Noch vor einigen Jahren war dieser Spielplatz besser ausgestattet, unter anderem mit einem Wasserspielbereich. Dieser wurde jedoch zurückgebaut.“
Und weiter: „Die Anlage ist für uns die einzige fußläufig gut erreichbare Spielmöglichkeit für Kleinkinder. Alle anderen Spielplätze mit umfassenderer Ausstattung, zum Beispiel im Prinz-Eugen-Park, sind nur mit einem erheblich höheren Aufwand auch unter Nutzung stark befahrener Straßen erreichbar. Hinzu kommt, dass die bestehende Sandfläche in den wärmeren Monaten regelmäßig von einer Ameisenplage betroffen ist, was die Bespielbarkeit zusätzlich stark einschränkt.“
Im einstimmigen Beschluss der Lokalpolitiker heißt es: Grundsätzlich sollte eine Bestellung städtischer Leistung nur in Erwägung gezogen, wenn es nicht über Mittel des Referats erfolgen kann.“ Ob die Kommunalpolitiker Wort halten und Geld aus dem Budget für eine Rutsche und ein Klettergerüst bereitstellen? In einer der kommenden Sitzungen wird sich dies weisen.