Bahn

Die Bürgerinitiative (BI) für einen Bahntunnel von Zamdorf bis Johanneskirchen e.V. (www.bi-tunnel.de) fordert den schnellen Bau des Tunnels bis zur Stadtgrenze in einem Rutsch. Klaus-Walter Kröll, erster Vorsitzender, präsentiert dazu eine und vom Vorstand beschlossene BI-Stellungnahme (gekürzt; bearbeitet):

„Die Entwicklung im Münchner Nordosten – Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme hin oder her – ist wesentlich von den viergleisigen Ausbauplänen der Bundesrepublik und der Deutschen Bahn im Zusammenhang mit dem Brenner-Nordzulauf abhängig. Während Bund und Bahn stereotyp und unter Verwendung überholter Zugzahlen einen ebenerdigen (in Realität eine Hochlage auf Damm) Ausbau quer durch die Stadt favorisieren, hat der Stadtrat wiederholt entschieden, dass es nur eine Tunnellösung geben wird.

Tatsächlich liegen aber für beide Varianten bereits die Feinvariantenergebnisse vor. Italien, Österreich und die Wirtschaft drängen auf den Ausbau des Brenner-Nordzulaufs von Kiefersfelden bis München-Allach. Der größte Engpass nach Inbetriebnahme des Brenner-Basistunnels wird dabei der Abschnitt zwischen Zamdorf und Johanneskirchen sein. Die Bahn rechnet mit Baubeginn >irgendwann<. Das Ende der maroden S-Bahnhöfe Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen ist nicht in Sicht.

Seit im Frühjahr die Diskussion über eine Olympia-Bewerbung aufgekommen ist, bekommen die Ausbaupläne der Bahn noch einmal eine ganz andere Bedeutung. Wie soll man ein Olympisches Dorf für knapp 19 000 Athleten / Betreuer plus Pressedorf plus öffentliche Infrastruktur in kürzester Zeit im Nordosten bauen, wenn dieser Nordosten verkehrlich durch eine ewige Bahnbaustelle vom Rest der Stadt abgehängt sein wird. Eine Lösungsidee der Stadtplanung gibt es noch nicht.

Noch ist der Brenner-Basistunnel nicht eröffnet, noch rollt nicht der zusätzliche Verkehr. Was spricht dagegen, die Bahnstrecke Zamdorf – Johanneskirchen für etwa drei Jahre für einen kompletten viergleisigen Tunnelneubau zu sperren und den Güterverkehr weiter über den Südring zu leiten sowie zwischen Leuchtenbergring und Unterföhring Schienenersatzverkehr (SEV) einzurichten?

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Den „schnellen Bau des viergleisigen Bahntunnels bis zur Stadtgrenze in einem Rutsch“ fordert die Bürgerinitiative für einen Bahntunnel von Zamdorf bis Johanneskirchen. Foto: hgb

Die Feinvariantenuntersuchung für den Bahntunnel liegt vor. Die Planer der Bahn müssten allerdings schnellstens den Auftrag erhalten, das Tunnelende in Johanneskirchen bis an die Stadtgrenze zu legen. Laut ihrer eigenen Aussage im April 2025 in einer Besprechung der BI mit den Verantwortlichen der DB InfraGo AG zum Stand der Planungen fände sie schon eine Lösung, wenn sie als Planer den klaren Auftrag dazu bekämen!

Der Tunnelbau aus einem Guss passt in die politische und wirtschaftliche Landschaft. Er hält für alle Beteiligten nur Vorteile bereit. Bei Baubeginn eines Oympischen Dorfs wäre der Tunnel schon fertig.