24.10.2014

Bericht der Polizei auf der Bürgerversammlung des 13. Stadtbezirks

„The same procedure as every year – es bleibt dabei: München war auch 2013 mit einer Aufklärungsquote von über 62 Prozent die sicherste deutsche Großstadt.

Die so genannte Häufigkeitsziffer von 7.395 pro 100.000 Einwohner ist gegenüber dem Vorjahr zwar leicht gestiegen, sie markiert dennoch den zweitniedrigsten Stand der vergangenen 25 Jahre. Das Schlusslicht in dieser Statistik ist Frankfurt mit einem Wert von 16.292. Die Gesamtzahl der Straftaten im 13. Stadtbezirk ist erneut leicht auf 2.943 gesunken. Die Häufigkeitsziffer beträgt 2.943. Statistisch gesehen können sich also die Bogenhauser mehr als doppelt so sicher fühlen wie die Menschen im restlichen Teil der Landeshauptstadt.“

Für diese positive Aussage sowohl für München als auch für den „13er“ von Polizeioberrätin Andrea Ortmayr, Leiterin der Inspektion 22 Bogenhausen, gab’s spontanen und anhaltenden Beifall der etwa 350 überaus erfreuten Besucher bei der Bürgerversammlung in der Helen-Keller-Realschule in Englschalking. Die Schulsporthalle war fast vollständig besetzt – ganz im Gegensatz zu den Veranstaltungen in den vergangenen Jahren. Die weiteren Eckpunkte des Sicherheitsberichts:

• Straßenkriminalität: Bei Raub- und Einbruchsdelikten war zum zweiten Mal in Folge – dem Bayern weiten Trend entsprechend – ein Anstieg auf nunmehr 544 (Vorjahr 445) Fälle zu verzeichnen. Die wesentliche Ursache dafür: 52 Prozent mehr Einbrüche in Wohnräume, die zunehmend tagsüber erfolgt waren. Ortmayr warnte daher vor gekippten Fenstern und Balkontüren in Abwesenheit, vor vermeintlich „todsicheren“ Verstecken für Wohnungsschlüssel. Sehr zufrieden äußerte sie sich über die Wirkung von „technischen Präventionsmaßnahmen“. Dadurch waren „44 Prozent aller Einbruchsversuche, also beinahe jedes zweite Vorhaben, gescheitert.“ Auch das „Knacken“ von Kellerabteilen – meist mit dem Ziel, ein Fahrrad zu entwenden – trug zum Anstieg in der Sparte bei. Die grundsätzliche Bitte der Polizeichefin: „Wählen Sie im Verdachtsfall die Notrufnummer 110.“

Wer sich informieren und beraten lassen will: Am Donnerstag, 13. November, „kommt Rosi, unser rollender Sicherheitsberater“, zum Wochenmarkt auf dem Rosenkavalierplatz.

  • Kfz-Delikte: Nach jahrelangen Rückgängen bei den Straftaten rund ums Kraftfahrzeug war 2013 „leider wieder ein leichter Anstieg feststellbar“, so Ortmayr. Die Diebstähle von Autos, Fahrzeugteilen und Kennzeichen „gingen erheblich zurück, die Zahl der Pkw-Aufbrüche stieg deutlich.“ Vor allem in großen Tiefgaragen suchten die Täter nach sichtbaren Wertgegenständen, in erster Linie nach mobilen Navigationsgeräten. Teilweise waren zehn oder mehr Fahrzeuge in einem Zug aufgebrochen worden.
  • Gewaltdelikte: 93 gegenüber 107 Straftaten im Vorjahr mussten die Beamten bearbeiten. Insgesamt waren es aber lediglich sieben „reine“ Gewalttaten. „Sie können sich im öffentlichen Raum, beispielsweise an Bushaltestellen oder U- und S-Bahnhöfen, sicher fühlen“, versicherte die Polizeioberrätin. Spektakulär waren zwei Kriminalfälle: Im August hatte in der Mauerkircherstraße „eine geschiedene Frau im Rahmen eines Rosenkriegs eine Wohnung vorsätzlich in Brand gesteckt“ und im November war ein Supermarkt an der Pienzenauerstraße von zwei bis dato Unbekannten, die mit den Tageseinnahmen geflüchtet waren, überfallen worden.
  • Verkehrsunfälle: In den vergangenen zwölf Monaten seit der Bürgerversammlung 2013 wurden 2.801 Unfälle registriert – ein Minus von 57. Bei den Unfällen gab es 351 Verletzte (minus 23) und einen Todesfall. Ein 81-jähriger Rentner, der an der Ecke Freischütz-/Stegmühlstraße bei Rotlicht die Straße überquert hatte, war von einem Lastwagen erfasst worden. Der Mann erlag eine Woche später seinen schweren Verletzungen.
  • Radfahrunfälle: Rund ein Drittel der 351 Verletzten, an der Zahl 116, waren Radfahrer. „Falsches, teilweise riskantes, manchmal gar bewusstes und auch aggressives Verhalten“ waren laut Ortmayr die Ursachen. Um dies zu verbessern, werden in Bogenhausen Fahrradstreifen eingesetzt, „um den Radlern auf Augenhöhe begegnen zu können.“ Kaum zu glauben: Laut einer Untersuchung gaben 75 Prozent der Kinder und Jugendlichen als Grund für die bewusste Missachtung der ihnen sehr wohl bekannten Verkehrsregeln an, dass sich ihre Eltern auch nicht daran halten. Der Appell der PI-Leiterin an alle: „Seien Sie ein Vorbild für unsere Kinder!“
  • Schulwegunfälle: Dank dem Einsatz der Schulweghelfer und Schülerlotsen gab es im Stadtbezirk bisher nur neun Schulwegunfälle, „bei denen die Kinder glücklicherweise nur leicht verletzt wurden“.
  • Verkehrsüberwachung: Rund 22.000 gebührenpflichtige Verwarnungen, pro Tag also rund fünf Dutzend Knöllchen, wurden in einem Jahr geschrieben.
  • Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss: In zwölf Monaten wurden 130 Personen (Vorjahr 191) betrunken am Steuer erwischt, 16 von ihnen hatten einen Unfall verursacht. 17 (Vorjahr 68) Autolenker waren am Steuer „high“.
  • Isarring/Einmündung Ifflandstraße: Seit August 2011 ist die Ampel für die linke Fahrspur (Isarring in Richtung Schwabing) auf Dauergrün geschaltet, die Autos auf der rechten Straßenseite haben abwechselnd mit der Ifflandstraße freie Fahrt. Die Staus hat dies aber nicht entzerrt. „Wir stellen dort eine spürbare Erhöhung der Unfallzahlen, aber keine signifikante Verbesserung des Verkehrsflusses fest“, so Ortmayr. Ihrer Aussage zu Folge wurde eine Verlängerung der Regelung, ein Probeversuch, bis Ende 2015 beantragt.