München wächst und damit auch der 13. Stadtbezirk: Gemäß Prognose im Demografiebericht für das Jahr 2040 werden in München voraussichtlich 1,812 Millionen Menschen leben (Stand Jahresende 2022: 1,588 Millionen Menschen) – ein Anstieg um rund 14 Prozent. Doppelt so hoch ist die Zunahme in Bogenhausen – exakt 28,1 Prozent. Und um 26 468 Personen (seit Ende 2022; Stand 94 317)) auf 120 785 Einwohner! Basis dafür: mehr Geburten, weitere Zuzüge und „Zuwanderungen von Schutzsuchenden“ aus der Ukraine und anderen Krisengebieten“.
Bogenhausen ist im Jahr 2040 nach Ramersdorf / Perlach (16. Stadtbezirk, 132 000 Menschen) bezogen auf die Einwohnerzahl der zweitgrößte Stadtbezirk in der Millionenmetropole! Der Hintergrund dazu: „Die Neubauprojekte zwischen Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen werden für die Entwicklung des Münchner Nordostens zu einem perspektivischen Bevölkerungswachstum führen.“
Mit anderen Worten: Im Planungsreferat geht man davon aus, dass die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) im Nordosten in etwa 17 Jahren zu einem wesentlichen Teil mit den von der Stadt beabsichtigten 30 000 Neubürgern umgesetzt ist.
Im Klartext bedeutet dies: Viele Landwirte müssen ihre Grundstücke (zu einem von der Stadt diktierten Preis?) verkaufen. Und wer nicht „mitspielt“? Dem droht – wie vielfach befürchtet – die Enteignung, auch wenn dies von der Verwaltung dementiert wird. Übrigens: Bis dato ist immer noch nicht klar, ob die Bahnstrecke zwischen Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen – grundlegende Voraussetzung für die SEM-Realisierung – künftig in einem vom Bezirksausschuss und der Stadt geforderten Tunnel verläuft.
Weitere Erkenntnisse aus dem Demografiebericht: 2040 wird das Durchschnittsalter der Bogenhauser 40,2 Jahre betragen – ein Minus von 2,1 Jahren gegenüber 2022 (München 2040: 40,7 Jahre). Mehr als 22 000 der Personen im Stadtbezirk sind dann jünger als 20; die Gruppen der 30-bis 34- und 35- bis 39-Jährigen Menschen sind die stärksten.
Ein weiterer interessanter Aspekt: Die Einwohnerdichte je km2 beträgt Stand heute 3978 Bürger. Für 2040 lautet der Wert 5094! Was das für den Sektor Verkehr bedeutet – keine Angaben. Doch ein jeder, der im „13er“ unterwegs ist, kann sich denken, was das bedeutet.
Die Verteilung der „Neu“-Münchner auf die 25 Stadtbezirke ist ungleichmäßig, sie wird laut Analyse „sehr unterschiedlich verlaufen. Tendenziell werden die Bezirke am Stadtrand, in denen eine hohe Neubautätigkeit zu erwarten ist, die stärksten Einwohnerzuwächse verzeichnen.“ So legt der Stadtbezirk 15 Trudering-Riem um knapp 32 Prozent, der Stadtbezirk 24 Feldmoching / Hasenbergl um fast 39 Prozent und der Stadtbezirk 22 Aubing / Lochhausen / Langwied um 80 Prozent (auf 98 000 Menschen) zu. Die innerstädtischen Bezirke werden, so die Schätzungen, dagegen in den kommenden knapp 20 Jahren „eher unterdurchschnittlich wachsen beziehungsweise teilweise Einwohnerverluste notieren“.