Genau 402 044 Personen – knapp ein Viertel aller Münchner – waren berechtigt, den Migrations­beirat München 2023 zu wählen. Doch gerade einmal 12 508 Menschen schritten Mitte März zur Urne. Und das obwohl die Stadt mit dem Slogan „Deine Stadt. Deine Wahl“ mit unübersehbaren Plakaten in zig Sprachen an schier unendlich vielen Stellen für die Teilnahme geworben hatte. Nur erschreckende 3,1 Prozent jener Münchnerinnen und Münchner ohne deutschen Pass aus 180 Ländern hatten also abgestimmt – noch weniger als die 3,6 Prozentbeim Urnengang im Jahr 2017.

Erfreulich aus Bogenhauser Sicht: Olga Dub-Büssenschütt, gebürtige Ukrainerin mit deutscher Staatsbürgerschaft, Beisitzerin im CSU-Ortsverband Bogenhausen-Ost, Spitzenkandidatin der CSU-nahen Wahlliste „Allianz Münchner Migranten“ (AMM), wurde nicht nur erneut in das Gremium gewählt, sie erzielte mit 5232 Stimmen mit Abstand das beste Ergebnis aller 40 Gewählten. Die AMM-Liste konnte übrigens wie „Atlas Türkisch-Internationale Union“ sechs Beiratssitze errin­gen.

Eine Landsfrau lobte jüngst in einem Interview der Süddeutschen Zeitung Dub-Büssenschütt: „Sie war oft die Quelle wichtiger Informationen und die Brücke zwischen den ukrainischen Geflüchteten und den Entscheidungsträgern. Sie ist Augen, Ohren und Stimme der ukrainischen Community in München.“

Zum Migrationsbeirat muss man wissen: es ist – ähnlich einem Bezirksausschuss – ein beratendes Gremium, ein beratendes Gremium für den Stadtrat, was wohl nicht gerade zum Wählen motivie­rend gewirkt hat. Teil einer „Reform“ ist eine verkürzte Amtszeit auf drei Jahre: 2026 soll wieder gewählt werden, parallel zu den Kommunalwahlen.

 
Olga Dub-Büssenschütt erzielte bei der Wahl des Münchner Migrationsbeirats das beste Ergebnis aller Kandidatinnen und Kandidaten.    Foto: CSU

Zur Person der 39-jährigen Dub-Büssenschütt: Sie hatte 2020 für den Stadtrat und den Bezirksaus­schuss Bogenhausen kandidiert. Den Einzug in letzteres Gremium hatte sie knapp verpasst. Sie ist verheiratet, hat an der LMU und im Ausland studiert, ist Volkswirtin mit einem Magister Artium in In­ternationaler Wirtschaft und Bachelor of Arts in Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Transforma­tions- und Entwicklungsökonomie. Zur Politik erklärt sie: „Die ist schon seit der Jugendzeit meine große Leidenschaft“. So ist sie seit 2017 als Bezirksvorsitzende und Mitglied im Landesvorstand des CSU-Arbeitskreises Migration und Integration. Und: „Ich setze mich mit Herzblut für einen bes­seren Zusammenhalt sowie die Politik der Mitte in unserer Weltstadt München ein.“