Bundestag: Stefinger zum dritten Mal drin

Seit 1976 ist der Bundestagswahlkreis 218 München-Ost – umfassend Bogenhausen, Altstadt-Lehel, Au-Haidhausen, Berg am Laim, Ramersdorf-Perlach und Trudering-Riem – fest in CSU-Hand. Und er bleibt es auch künftig: Wolfgang Stefinger, 36-jähriger Betriebswirt, einst Mitglied im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach, hat zum dritten Mal in Folge das Direktmandat gewonnen. Stefinger war ohne Absicherung auf einen Listenplatz angetreten – er hatte zu Gunsten einer weiblichen Kandidatin verzichtet. Die Wahlbeteiligung lag bei 79,0 Prozent (2017: 78,1 Prozent).

Es dauerte am Sonntag lange, zähe Minuten, bis der letzte der 244 Stimmbezirke im 218er endlich ausgezählt war. Um 22.23 Uhr stand das Ergebnis dann fest:

Stefinger erhielt 31,7 Prozent der Erststimmen, erzielte einen Zehn-Prozent-Vorsprung (!). Vor vier Jahren hatte er 36,8 Prozent erhalten, 2013 als 28-jähriger Newcomer und Nachfolger von Herbert Frankenhauser waren’s 44,7 Prozent, wobei er damals allein in Trudering-Riem auf sagenhafte 50,4 Prozent gekommen war. Wie bei seinen ersten beiden Erfolgen gewann er jetzt das Berlin-Ticket mit dem besten CSU-Stimmenergebnis in München.

Wolfgang Stefinger: wiedergewählter CSU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis 218. Pressefoto: Tobias Koch

Insgesamt 17 Frauen und Männer hatten sich um das Direktmandat beworben (vor vier Jahren waren’s zehn Bewerber), hatten um die Stimmen der mehr als 242 951 Wahlberechtigten gekämpft.

 

Zum dritten Mal den Einzug in den Bundestag hat auch Claudia Tausend (SPD) – Werbeslogan TausendMalBesser – geschafft. Die 57-Jährige Vorsitzende ihrer Partei in der Landeshauptstadt, die an der Technischen Universität München Wirtschaftsgeographie und Politik studiert hat, kam auf 19,8 Prozent Erststimmen (2017 waren es 21,2 Prozent). Sie schaffte den Sprung dank Platz zehn der SPD-Landesliste.

 

Vaniessa Rashid (Grüne) erhielt 22,0 Prozent Erststimmen. Die 30-jährige Kurdin hatte bei der parteiinternen Bewerbung Grünen-„Urgestein“ Margarete Bause, die 2017 als Kandidatin auf 15,3 Prozent gekommen war, verdrängt. Auf Platz 37 gelistet (Bause auf Platz 22) war sie ohne Berlin-Chance. Rashid, seit 2014 Mitglied im Bezirksausschusses Ramersdorf-Perlach, hatte internationale Medienaufmerksamkeit erregt durch die Foto, das sie mit einem Maschinengewehr zeigte.

 

Daniela Hauck (FDP) kam auf 9,4 Prozent Erststimmen. Vor vier Jahren hatte Kandidat Manfred Krönauer 8,9 Prozent erzielt. Die 50-jährige Rechtsanwältin aus Schwabing hatte mit Listenplatz 27 auch keine Chance für einen Platz im Bundestag.

 

Wilfried Biedermann (AfD), 70-jähriger Beruf Kaufmann aus Trudering, erhielt 4,2 Prozent Erststimmen. Bei seiner Bewerbung 2017 waren es 7,4 Prozent.

 

Julian Zieglmaier (Linke): Der 26-jährige Student kommt aus Berg am Laim kam auf 2,5 Prozent Erststimmen. Brigitte Wolf hatte vor vier Jahren 6,3 Prozent erhalten.

 

Martin Blasi (Freie Wähler): Der 53-jährige Mathematiker aus dem Bogenhauser Stadtteil Johanneskirchen, Mitglied im Bezirksausschuss, erzielte 2,6 Prozent Erststimmen (2017 Rudolf Schabl 1,7 Prozent).

 

Die weiteren Ergebnisse:

Rosa Marghescu (ÖDP, 1,0 Prozent );

Kathrin Schmid, (Tierschutzpartei, 1,3 Prozent );

Mario Gafus (Bayernpartei, 0,3 Prozent );

Oliver-Steve Skerlec (Die Partei, 0,9 Prozent );

Roland Görög (Die Basis, 1,3 Prozent );

Horst-Jürgen Wodarz (Bündnis C, 0,1 Prozent );

Jürgen Todenhöfer (Team Todenhöfer, 1,3 Prozent );

Lisa Meurer (Volt, 0,8 Prozent );

Sabine Zuse (BüSo, 0,0 Prozent )

Simon Klopstock (Politisch mitwirken für alle, 0,0 Prozent ).