Die Zuwege vom Rosenkavalierplatz am Trikolon-Gebäude zum Busbahnhof Arabellapark barrierefrei und damit senioren- und behindertengerecht optimieren und entsprechend umgestalten. Diesen von den Fraktionen der SPD und der Grünen gemeinsam (!) gestellten Antrag hat der Bezirksausschuss (BA) nach einigem Hin und Her zur Prüfung an die Stadt verabschiedet.
In der Begründung des von den Fraktionssprechern Karin Vetterle (SPD) und Andres Baier sowie Gunda Kraus (beide Grüne) gezeichneten Ansinnens heißt es: „Die vorhandene Rampe vom Platz zum Busbahnhof ist mit 1,6 Meter sehr schmal, so dass eine gleichzeitige Benutzung von beiden Richtungen nicht möglich ist, da zwei Rollstühle oder zwei Kinderwagen nicht oder nur sehr erschwert aneinander vorbei kommen.“ Die Schlussfolgerung: „Die Rampe ist zu verbreitern.“
Bezüglich der Treppe zum Rosenkavalierplatz wird angeführt: „Der Auf- bzw. Abgang ist sehr steil. Die Stufen sind mit einer Tiefe von gerade mal 30 Zentimetern sehr kurz. Zudem sind die Stufen zwischenzeitlich in einem sehr schlechten Gesamtzustand. Ein Handlauf in der Mitte der Treppe fehlt gänzlich.“
Bei der Erörterung des Themas im Kommunalparlament gab es auf Seiten der CSU-Vertreter skeptische Mienen, zumal Lokalpolitikerin Carola Bauer an Hand von Fotos sämtliche Zugangsmöglichkeiten veranschaulichte. Überdies war allseits unklar, ob die Stadt, der Gebäudebesitzer oder der Grundstückseigner für eventuelle Maßnahmen zuständig ist.
Kilian Mentner, stellvertretender CSU-Fraktionssprecher, erachtete in Abwägung der Verhältnismäßigkeit der Mittel – eine Umgestaltung dürfte sicherlich mehrere 100 000 Euro kosten – keine Notwendigkeit „für eine bauliche Erweiterung“.
Er stellte klar, dass „die Sanierung der Stufen und ein Mittelgeländer“ notwendig seien – „und da gehen wir mit.“
Angela Brändle (SPD) beharrte auf „einer baulichen Veränderung, eine Sanierung reicht nicht aus.“ Die Zugänge müssten baulich erweitert werden, denn das Fahrradfahren habe sich im Lauf der Jahre verändert. „Wenn zwei Radfahrer sich begegnen, dann wird’s eng“, meinte sie. Dem hielt Peter Reinhardt (CSU) grundsätzlich entgegen: „Das Areal ist meines Wissens Privateigentum, die Stadt ist nicht zuständig. Wir können etwas anregen, nicht aber fordern.“
Gremiumsvorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) glättete die Wortwogen: „Die Zugänge optimieren, das schließt doch eine bauliche Veränderung nicht aus.“ Vor diesem Hintergrund plädierten die Bogenhauser Bürgervertreter das Anliegen zwecks Prüfung an die Stadt weiterzureichen.
Schaut man sich die Zuwege vor Ort genauer an, ergibt sich ein anderes Bild. Die Rampe zum Busbahnhof ist zwischen den beidseitigen Geländern nicht wie im Antrag angegeben 1,6 sondern 1,7 Meter breit. Würde man den Handlauf auf einer Seite entfernen, ergäbe sich ein Durchgang von 1,95 Meter – zwei Rollstuhlfahrer oder zwei Radler könnten problemlos passieren, was aber ohnehin äußerst selten der Fall ist.
Und die Rampe parallel zum Rewe-Markt misst oben im Eingangsbereich 2,2 Meter, verbreitert sich hin zum Platz in Richtung Rolltreppe zur U-Bahn.
Und besagter Treppenab- bzw. Aufgang zum Busbahnhof ist nicht wesentlich steiler als eine übliche Treppe in einem Wohnhaus. Lediglich die Ausbesserung der Kanten bzw. der Austausch einzelner Stufenelemente sowie ein Mittelgeländer wären aus Sicherheitsgründen für Senioren angebracht.