Martin Gilbert gibt nicht auf: Wie bei der Bürgerversammlung im vergangenen Jahr forderte er jetzt erneut die Öffnungszeiten im Deutschen Museum zu verlängern. Denselben Wunsch hat er fürs Kreisverwaltungsreferat (KVR). Und Karoline Heinrich beantragte, die Kreißsaal-Schließungen in den städtischen Kliniken zu verhindern. Den Anliegen stimmten die Besucher mit großen Mehr­heiten zu.

Die Museumsöffnungszeiten – täglich von 9 bis 17 Uhr – sollen auf 8 bis 18 Uhr und einmal in der Woche bis 21 Uhr geändert werden. Dies müsse doch in einem der bedeutendsten Museen der Welt möglich, meinte Gilbert. Das Argument der Stadt – sie bezuschusst das Deutsche Museum jährlich mit fast 500 000 Euro –, dass dafür kein Geld vorhanden ist, wollte er nicht gelten lassen.

Bereits im Vorjahr hatte das Referat für Arbeit und Wirtschaft dem Mann mitgeteilt, dass die Stadt für das Museum gar nicht zuständig ist, denn es ist keine Beteiligungsgesellschaft der Stadt, die „Aufsicht“ hat der Freistaat. Und: Der Betrieb des Museums, das jährlich von mehr als 1,5 Millionen Personen besucht wird, könne bis 17 Uhr „nur durch Mitwirkung von über 180 ehrenamtlich engagierten Mitarbeitern überhaupt aufrechterhalten werden.“

Was die Abendöffnung betrifft, besteht – so laut Antwort der Verwaltung vom April – offensichtlich kein Bedarf. Denn zwischen 2001 und 2004 war das Museum regelmäßig bis 20 Uhr geöffnet. Das Angebot wurde „jedoch wegen eklatant mangelnder Nachfrage von Seite der Besucher wieder ein­gestellt.“

„Fürs KVR sind vor Kurzem 70 neuen Planstellen beschlossen worden, die Mitarbeiter werden dem­nächst eingestellt“, antwortete Versammlungsleiter Hans Podiuk, Stadtrat und im Rathaus Vorsit­zender der CSU-Fraktion, auf Gilberts Wunsch, in der Behörde die Öffnungszeiten auszuweiten. Ob dies durch die Personalaufstockung machbar ist, wird sich zeigen.

„Stimmen Sie gegen die Schließung von Kreißsälen in den städtischen Kliniken, sonst entstehen Krankenhäuser mit einem riesigen Durchlauf, in denen Kinder auf die Welt kommen wie beim Semmelbacken“, erklärte Antragstellerin Karoline Heinrich. Eine große Mehrheit der Einwohner schloss sich ihrer Forderung an. Indes schränkte Podiuk ein, „die städtischen Kliniken sind finanziell immer noch nicht überm Berg.“ Folglich stehen die Chancen für das Anliegen von Heinrich nicht allzu gut.