Den Einbau einer beweglichen Wand zwischen „dem viel zu klein dimensionierten Andachtsraum“ und dem dahinterliegenden Konferenzzimmer, damit der Raum bei Bedarf vergrößert werden kann“ sowie die Ausstattung mit „einer zwingend erforderlichen Klimaanlage“. Das beantragten gemeinsam die Fraktionen von CSU und Grünen im Bezirksausschuss für das Seniorenhaus an der Effnerstraße der MünchenStift GmbH.

Doch Siegfried Benker, seit zweieinhalb Jahren MünchenStift-Chef, zuvor 16 Jahre Fraktionsvor­sitzender der Grünen im Stadtrat, besteht darauf, dass das Nebenzimmer durchgehend für Besprechungen zur Verfügung steht. Das erklärte Effnerhaus-Leiterin Barbara Mooser unlängst den Mitgliedern des Unterausschusses Bildung/Kultur/Sport/Soziales.

Die Lokalpolitiker lassen aber nicht locker, beharren unisono auf ihrer Forderung. Allerdings versahen sie auf Vorschlag von Brigitte Stengel (CSU), Vorsitzende des Untergremiums, und Angela Brändle (SPD), das Ansinnen jetzt mit einem Zusatz, der der städtischen Gesellschaft entgegenkommt:

„Sollten die im Antrag formulierten Maßnahmen nicht realisiert werden können, wird beantragt, innerhalb des Hauses an der Effnerstraße einen anderen Raum zur Verfügung zu stellen, der diese Kriterien erfüllt.“ Zuvor hatte Petra Cockrell erklärt, dass die Bedürfnisse der Bewohner über denen der Raumvermietung zu stehen haben, schließlich gehe es nur um einen Nachmittag.

Das Quartett Dorothea Grichtmaier mit Xaver Finkenzeller (beide CSU) und Paula Sippl mit Andreas Baier (beide Grüne) hatte bereits Mitte Juli den Antrag, der mehrfach zwecks Detailerörterungen vertagt worden war, im Kommunalparlament eingereicht. In der Begründung zur beweglichen Wand heißt es:

Einen größeren Andachtsraum im Seniorenhaus an der Effnerstraße der städtischen Gesellschaft MünchenStift fordern die Mitglieder des Bezirksausschusses.
Einen größeren Andachtsraum im Seniorenhaus an der Effnerstraße der städtischen Gesellschaft MünchenStift fordern die Mitglieder des Bezirksausschusses.

„Der erst auf massives Drängen des Bezirksausschusses überhaupt realisierte Andachtsraum stellt sich in der Praxis als viel zu klein dar (knapp 40 Quadratmeter). Das insbesondere bei der wöchentlich am Freitagnachmittag abgehaltenen Messe, zu der Bewohner des Hauses (meist zwischen 30 und 40, manchmal sogar mehr) teilweise mit dem Krankenbett gebracht werden.

Darüber hinaus kommt die Mehrzahl der Leute in ihren Rollstühlen. Durch den Austausch der gemauerten Wand zum angrenzenden Konferenzraum durch eine bewegliche Wand, die bei Bedarf zu öffnen ist, könnte hier Abhilfe geschaffen werden.

Zur Forderung nach einer Klimaanlage wird angeführt: „Es muss die Möglichkeit einer Be- und Entlüftung geschaffen werden. Der Raum verfügt zwar über Fenster (-türen), die während der Messe aber nicht geöffnet werden können, da sie sich zur Effnerstraße hin befinden. Diese ist – besonders am Freitagnachmittag – sehr stark befahren und stellt somit eine große Lärmbelästigung dar. Die Luft in dem Andachtsraum während der Messe ist sowohl für den Zelebranten als auch für die Seniorinnen und Senioren schier unerträglich.“

Bleibt abzuwarten, ob der Ruf ins Rathaus von der Verwaltung erhört wird, ob sie es schafft, MünchenStift-Geschäftsführer Benker von der Notwendigkeit der Maßnahmen zu überzeugen. Sicher ist: Die Lokalpolitiker werden darauf bestehen. Wie schon einmal – bei der erfolgreichen Forderung, das Effnerhaus an das Busnetz anzuschließen.