Gröner Unternehmensgruppe wendet alle Insolvenzanträge ab“ – diese Pressemitteilung (PM) veranlasste unser-bogenhausen.de zu einer Nachfrage. Denn: In welcher Form auch immer sind die Freischützgärten – umbenannt in „An den Winterlinden“ – betroffen. Der ehemalige Wohn- und Gewerbekomplex an der Ecke Johanneskirchner Straße 98 und100 / Freischützstraße 75 bis 81 ist ein Torso, gammelt vor sich hin. Was bedeutet die „Abwendung der Insolvenzanträge“?

Eva Mommsen, Leiterin Kommunikation, CG Group GmbH, zur Anfrage: „Die wirtschaftliche Lage in der Immobilienbranche hat zur Verzögerung in der Realisierung geführt. Derzeit finden aber aussichtsreiche Gespräche mit potenziellen Käufern und Investoren statt, da Wohnungen in München durch die aktuelle Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) wieder vermehrt nachgefragt werden. Wir gehen deshalb von einer Fortführung der Bauaktivitäten im Jahr 2025 aus.“ Dazu muss man wissen: Ursprünglich geplant war die Fertigstellung des Projekts 2023.

In dePM der Firma heißt es: „Die bundesweit tätige, auf digitalisiertes und nachhaltiges Bauen sowie auf Finanzierung spezialisierte Unternehmensgruppe rund um Christoph Gröner hat die Rücknahme aller gegen sie gerichteten Insolvenzanträge erwirkt. Alle Gesellschaften der Unternehmensgruppe sind uneingeschränkt zahlungsfähig und haben die ihr gegenüber bestehenden Forderungen vollständig befriedigt.“

Christoph Gröner, Geschäftsführer der CG Group GmbH und der Gröner Group GmbH: „Wir sind eine adaptive Unternehmensgruppe, die in der Lage ist, auch unter erschwerten Bedingungen Wachstumspotenziale auszuschöpfen. Der Fokus liegt auf unserer eigenen Unternehmensstärke. Wir können jederzeit fünf oder zehn Millionen Euro Liquidität nachweisen, um den laufenden Geschäftsbetrieb zu unterstützen.“

Ronald Pofalla, Geschäftsführer der CG Group GmbH: „Der Abwertungszyklus kommt jetzt absehbar zu einem Ende. Wir setzen deswegen auf die Optimierung der Erträge, auf Investitionen in unsere nachhaltigen Projektentwicklungen und unsere Innovationssparte. Damit wird die CG Group zukunftssicher und kann die sich daraus ergebenden Chancen nutzen.“

Der Abspann der Mail lautet (wörtlich, gekürzt): „Die CG Group GmbH setzt mit der Entwicklung und dem Bau von ecobuildings, einer neuen Art von Quartieren, Maßstäbe in der Immobilienwirtschaft. Nachhaltigkeit, hochwertige Architektur, bezahlbarer Wohnraum … stehen dabei gleichberechtigt im Fokus der Unternehmensgruppe. Die CG Group GmbH entwickelt und realisiert deutschlandweit über 75 Projekte, von denen sich aktuell bis zu zehn im Bau befinden. Mit einem Gesamtentwicklungsvolumen von rund 5 Mrd. Euro, acht Niederlassungen in Deutschland und 440 Mitarbeiter:innen in der CG Group GmbH gehört die Unternehmung zu einem der führenden Immobilienunternehmen im deutschen Raum mit Hauptsitz in Leipzig. Weitere Informationen finden Sie untercggroup.de und ecobuilding.de.

Klickt man erstere Internet-Adresse an, erscheint: „DIE CG GROUP – UNSER UNIVERSUM IST DIE CHEMIE. Wir liefern und produzieren chemische Rohstoffe und Produkte in fester und flüssiger Form und sind seit Jahrzehnten vertraut im Umgang mit anspruchsvollen Rohstoffen und sensiblen Produktionsprozessen.“ Nun denn!​​​*

Der Hintergrund: Im Mai 2018 hatte die „Real Estate Investors 6B47 Germany“ die Anlage auf der knapp 10 000 Quadratmeter großen Fläche von der Munich Residential GmbH (MR) erworben, die ihrerseits den Trakt im April 2016 gekauft hatte. 6B47 wollte den alten, grauen Komplex abreißen, dort ohne die bestehenden Geländeabstufungen Neubauten errichten, etwa 15 Gewerbeeinheiten und 140 bis 160 Wohnungen schaffen. Im Frühjahr 2021 wechselte zum vierten Mal binnen fünf Jahre der Besitzer des Trakts.

Die CG Elementum / Gröner Group hatte den Block übernommen. Die Planungen sahen / sehen vor, in dem Komplex aus den 1990er-Jahren 77 Wohneinheiten (Anm. d. Red.: Größen zwischen 35 bis 130 Quadratmeter) sowie Flächen zur gewerblichen Nutzung zu realisieren – rund 816 Quadratmeter im Erdgeschoss der sechs Gebäude plus etwa 135 Parkplätze in der Tiefgarage.

Der Freischützgarten / An den Winterlinden an der Ecke Johanneskirchner – / Freischützstraße: Ein Torso – die Arbeiten ruhen seit Langem. 2025 soll’s weitergehen.    Foto: hgb