Antrag von Robert Brannekämper, Landtagsabgeordneter und CSU-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss, den das Baureferat ab Frühjahr 2025 nicht nur beachten, sondern auch umsetzen sollte – auch wenn das Kommunalparlament die Initiative aktuell mehrheitlich abgelehnt hatte: „Das Referat wird aufgefordert, das Straßenbegleitgrün auf den Flächen, die unmittelbar an Geh- und Radwege sowie Parkplätze angrenzen, wieder regelmäßig – mehrmals im Jahr – zu mähen und Gebüsch auf ein vertretbares Maß zurückzuschneiden.

In der Begründung der Initiative heißt es: Im Rahmen eines Pilotversuchs werden in Bogenhausen seit 2021 Flächen im Straßenbegleitgrün nur noch einmal jährlich gemäht. Inzwischen häufen sich wegen des Wildwuchses die Bürgerbeschwerden.

Langes Gras und wucherndes Gebüsch in diesem Maß beeinträchtigen ganz erheblich die Sauberkeit und die Sicherheit im Stadtbezirk. So sammeln sich auf den Flächen mit langem Grasbewuchs größere Mengen Müll, Blätter und Äste, die aufgrund des höheren Aufwands nicht regelmäßig entfernt werden. Auch Hundekot verbleibt immer häufiger auf den Flächen. 

Insbesondere nach starken Niederschlägen reicht der Bewuchs weit bis in die Fahrrad- / Gehwegflächen hinein. Auch kleineKinder können zwischen Büschen und hohem Gras schlechter gesehen werden. Das Ein- und Aussteigen in parkende Autos mitten in langen Wiesen und Gebüsch wird vor allem für Menschen, die nicht besonders gut zu Fuß sind, immer beschwerlicher. Auch die Parksensoren werden durch den hohen Bewuchs beeinflusst.

Dies alles geht mit deutlich erhöhten Kosten im Unterhalt der Flächen (Faktor drei bis vier im

Vergleich zu regelmäßig gemähten Flächen) einher.

Die Forderung von Brannekämper: Es muss daher sorgfältig ausgewählt werden, auf welchen Flächen tatsächlich ein hoher Bewuchs zugelassen werden kann. Mag dies im Einzelfall auf besonders breiten Mittelstreifen oder Verkehrsinseln (zum BeispielEffnerplatz) zur Steigerung der Biodiversität Vorteile bringen, so sollte im klassischen Straßenbegleitgrün, das an Verkehrsflächenangrenzt, Sicherheit die oberste Priorität haben.

Die Ablehnung des Antrags gegen die Stimmen der CSU kapiere wer will. Steht doch im Protokoll des Unterausschusses Umwelt und Klimaschutz: „Die SPD schlägt vor, nur bei konkreten Einzelfällen, wo der Bewuchs tatsächlich zu Behinderungen führt, das Referat um Rückschnitt zu bitten. Die Grünen stimmen dieser Ausführung zu.“ Denn: Liegt erst mal ein „konkreter Einzelfall“ vor, wird das Baureferat dann vom Bezirksausschuss „um Rückschnitt gebeten“ – wohlgemerkt: gebeten – und dieser gar ausgeführt, ist wohl – wie heißt es doch so schön – längst wieder Gras über die Sache gewachsen …

Ecke Wehrle- / Delpstraße im August: Das ist keinStraßenbegleitgrün, das ist Straßenbegleitwucher. Ein- und Aussteigen aus geparkten Autos auf der Beifahrerseite ist unmöglich.    Foto: hgb