Freischützgar­tens, des einstigen Wohn- und Gewerbetrakts an der Ecke Johanneskirchner Straße 98 und100 / Freischützstraße 75 bis 81. Die CG Elementum, Tochter der Gröner Group, beide mit Sitz in Ber­lin, hatte den Komplex von der „Real Estate Investors 6B47 Germany“ übernommen. Seit Monaten „ruhen“ die Arbeiten, kein Handwerker, kein Bauarbeiter ist in dem ausgehöhlten Trakt zu sehen. unser-bogenhausen.de fragte (erneut) schriftlich nach.

Eva Mommsen, Leiterin Kommunikation und Marketing, erklärte mit eingangs bekannten Aussagen: „Bei dem Projekt >An den Winterlinden< (Anm. d. Red.: die CG Elementum bezeichnet so den Frei­schützgarten) wurde im Frühjahr 2022 mit den Entkernungsarbeiten begonnen. Die Baugenehmi­gung wurde im Frühjahr 2022 erteilt. Aktuell kommt es beim Bau zu Verzögerungen, was bei einem Projekt dieser Größenordnung nicht unüblich ist. Die Planungen, in dem Gebäudekomplex aus den 1990er Jahren mit insgesamt 77 Wohneinheiten (Anm. d. Red.: Größen zwischen 35 bis 130 Qua­dratmeter) sowie Flächen zur gewerblichen Nutzung zu realisieren, sind unverändert.“

Und weiter: „Wir sind derzeit noch in der finalen Abstimmung mit dem Generalunternehmer und ge­hen davon aus, dass die Arbeiten bald fortgesetzt werden. Als Projektentwickler liegt es in unse­rem Interesse ein Projekt zu entwickeln, das einen nachhaltigen Mehrwert für die Bewohner bietet.“

Der Freischützgarten / An den Winterlinden an der Ecke Johanneskirchner – / Freischützstraße: Ein Torso – seit Monaten „ruhen“ die Arbeiten.    Foto: hgb

Die letzte, neue Angabe dazu von Mommsen öffnet einen bis dato unbekannten, wie immer auch dehnbaren >Spielraum<: „Dabei besteht die Möglichkeit, dass während einer Entwicklung Teile als verplantes Grundstück oder als Eigentumswohnung / Mietwohnung mit Bauverpflichtung veräußert werden und Teile des Projekts im Bestand verbleiben.“

Damit ist also eine Tür geöffnet für mannigfaltige Entscheidungen …

Robert Brannekämper, Landtagsabgeordneter, CSU-Fraktionssprecher und Planungs-Chef im Be­zirksausschuss, hatte unlängst erklärt: „Der Bauträger ist pleite, alle Maschinen sind weg, die Ge­bäude sind total entkernt, es herrscht >tote Hose<.“ Wie es weiter geht, sei offen.

Gemäß Internet-Angaben des Konzerns handelt es sich um Eigentumswohnungen. Verständlich, schaut man sich die Ausführungen im Netz an. Da heißt es: „Projektvolumen 95.000.000.“ Sind wohl Euro … Und: „Die Fertigstellung des Projekts ist für 2023 geplant.“ Fertigstellung – laut Internet-Seite „bis Ende 2023“, laut Bautafel „Mitte 2023“. Zur gewerblichen Nutzung: Rund 816 Quadratmeter sind im Erdgeschoss der sechs Gebäude vorgesehen plus etwa 135 Parkplätze in der Tiefgarage sowie zehn ebenerdige Stellplätze vor den Geschäften.

Laut Bautafel ist der Bauherr die „CG Johanneskirchen PropCo UG (haftungsbeschränkt) Bis­marckstraße 79, 10627 Berlin.“ UG steht für Unternehmergesellschaft, eine Sonderform der GmbH, eine deutsche Rechtsform (seit 2008). Dazu die Internet-Definition: UG ist die passende Rechtsform für Gründer, die eine Haftungsbeschränkung möchten, aber wenig Kapital zur Verfügung haben. Sie kann bereits mit einem Euro Stammkapital gegründet werden.

Hintergrund zum Freischützgarten: Im Mai 2018 hatte die 6B47 die Anlage auf der knapp 10 000 Quadratmeter großen Eckfläche von der Munich Residential GmbH (MR) erworben, die ihrerseits den Trakt im April 2016 gekauft hatte. 6B47 wollte den mehr als 30 Jahre alten, grauen Komplex abreißen, dort ohne die bestehenden Geländeabstufungen Neubauten errichten, etwa 15 Gewerbe­einheiten und 140 bis 160 Wohnungen schaffen.