11. November 2016

Das beeindruckte die mehr als 500 Besucher bei der Bürgerversammlung: „Trotz gegenteiliger Be­fürchtungen in Teilen der Bevölkerung hat die hohe Zahl von Flüchtlingen nicht zu einer Verschlech­terung der Sicherheitslage geführt. Sie können sich im 13. Stadtbezirk nach wie vor mehr als dop­pelt so sicher fühlen wie im restlichen Teil der Landeshauptstadt“, erklärte Polizeidirektorin Andrea Ortmayr, Leiterin der Inspektion (PI) 22 Bogenhausen.

Das alles vor dem Hintergrund, dass „der historisch größte Polizeieinsatz Bayerns, beim  G7-Gipfel, und die dauerhaft hohe Bedrohung durch den islamischen Terrorismus erhebliche Personalkapazit­äten auch bei der PI 22 gebunden hat.“ Ortmayr konstatierte: „München ist wie in den Vorjahren die sicherste Großstadt Deutschlands.“

Die Häufigkeitsziffer (HZ) – Straftaten pro 100 000 Einwohner – betrug in München 9350 (Vorjahr 7828). Bereinigt um ausländerrechtliche Verstöße im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblema­tik liegt die HZ jedoch nur bei 6465, als knapp sechs Prozent weniger gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich die Daten von Berlin: HZ 16 126, also die 2,5 fache höhere Belastung.

Im „Dauereinsatz“ bei der Sprechstunde vor der Bürgerversammlung im Wilhelm-Hausenstein-Gym¬nasium: Polizeidirektorin Andrea Ortmayr, Leiterin der Inspektion 22 Bogenhausen, ihr Vertreter Kriminaloberkommissar Thomas Rücker (2. von re.), Kontaktbereichsleiter Martin Jürgens (re.) und Verkehrsexperte Andreas Kneißl.     Foto: hgb
Im „Dauereinsatz“ bei der Sprechstunde vor der Bürgerversammlung im Wilhelm-Hausenstein-Gym¬nasium: Polizeidirektorin Andrea Ortmayr, Leiterin der Inspektion 22 Bogenhausen, ihr Vertreter Kriminaloberkommissar Thomas Rücker (2. von re.), Kontaktbereichsleiter Martin Jürgens (re.) und Verkehrsexperte Andreas Kneißl. Foto: hgb

Die Kriminalstatistik führt für das Polizeipräsidium (PP) München (Stadt und Landkreis) fast 146 000 Straftaten an. Wiederum bereinigt durch angeführten Fakt waren es nur mehr rund 104 000 Delikte – ein Rückgang von etwa vier Prozent. Die Aufklärungsquote stieg dabei auf mehr als 60 Prozent.

In Bogenhausen wurde 2858 Straftaten (3073) registriert, ein Minus von sieben Prozent. Das belegt  die besondere Sicherheitssituation des 13. Stadtbezirks In der Sparte Straßenkriminalität – Raub-, Einbruchs- und Kfz-Delikte – konnte der Anstieg in der Vergangenheit nicht nur gestoppt werden, 2015 wurde erneut ein Rückgang von 535 auf 456 Taten verzeichnet.

„Unser Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs. Es ist uns zwar nicht gelungen, die Delikte (119) weiter zu reduzieren, gegenüber dem Bundestrend konnte die Anzahl aber gehalten werden. Doch es sind für uns nach wie vor deutlich zu viele Einbrüche“, führte die Polizeidirektorin aus.

„Die meisten Einbrecher wollen den schnellen Erfolg, wollen vor allem keinen Lärm verursachen. Machen Sie es den ungebetenen Besuchern deshalb nicht zu leicht, lassen Sie Fenster und Bal­kon- oder Terrassentüren in ihrer Abwesenheit nicht gekippt, verstecken Sie nie ihren Wohnungs­schlüssel an einem vermeintlich >todsicheren Orten<“, mahnte Ortmayr. Sie fügte dazu einen Aufruf für technische Präventionsmaßnahmen an: „Beinahe jeder zweite Einbruchsversuch ist so geschei­tert“. Auch Polizeikontrollen haben dazu beigetragen. Den neusten Stand der Technik erläutern die Beamten übrigens am Donnerstag, 10. November, an einem Info-Stand im Forum Bogenhausen an der Denninger-/Ecke Richard-Strauss-Straße.

Deutlich zurückgegangenen sind in Bogenhausen im vergangenen Jahr laut Polizei die Delikte rund ums Auto.    Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
Deutlich zurückgegangenen sind in Bogenhausen im vergangenen Jahr laut Polizei die Delikte rund ums Auto. Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

Erfreuliche Trends gab’s bei den Delikten rund um das Kraftfahrzeug und bei den Diebstählen von Fahrrädern:

Im Vergleich zu 2014 sanken die Zahlen um 17 beziehungsweise 16 Prozent. Auch bei den Gewaltdelikten war ein Minus von elf Prozent zu verzeichnen.

Bei den Straftaten rund um die U- und S-Bahnhöfe war es nur zu einem Vorfall gekommen. „Sie können sich also im Bereich des Öffentlichen Nahverkehr sicher fühlen“, konstatierte die PI-Chefin.

Hingegen verzeichnete man beim „Enkeltrickbetrug leider wieder eine leichte Steigerung auf 48 Fäl­le. Derzeit zeichnet sich ab, dass die Täter ihre Strategie geändert haben. Sie versuchen weniger als angebliche Angehörige die Personen zu betrügen, sondern stellen sich als Polizisten vor. Der angebliche Kriminalbeamte versucht dann, die Bürger mit wilden Geschichten dazu zu bringen, einen hohen Geldbetrag an einen Kollegen zu übergeben, der sie aufsuchen würde. Ein Polizeibe­amter wird Sie niemals auffordern, Geld von der Bank zu holen und es ihm zu übergeben“, betonte Ortmayr abschließend.