29. Dezember 2016

Die Mitglieder des Bezirksausschusses unterstützen den Plan der Turnerschaft (TS) Jahn, auf dem vereinseigenen Gelände an der Weltenburger Straße eine Dreifachturnhalle zu errichten. Der Hin­tergrund zum Standort: Mehrfache Verhandlungen der Vereinsverantwortlichen mit der Besitzerin des gegenüberliegenden Areals, einer Vorbehaltsfläche für Sport, sind offensichtlich gescheitert.

In einem vom Kommunalparlament einstimmig verabschiedeten Antrag der SPD-Fraktion heißt es: „Die Stadt, insbesondere das Sportamt und die Lokalbaukommission (LBK), werden dringend auf­gefordert, die Turnerschaft Jahn in all ihren Bemühungen, auf dem eigenen Gelände eine Dreifach­sporthalle zu bauen, nach Kräften und sehr zeitnah zu unterstützen. Dazu sollen alle Möglichkeiten einer schnellen Planung und einer umfassenden Förderung des Hallenbaus mit entsprechenden Zuschüssen sollen geprüft und schnell umgesetzt werden.“

In der Begründung wird ausgeführt: „Derzeit zählt der Stadtbezirk fast 86 000 Einwohner. Viele Vereine haben einen Aufnahmestopp verhängt, weil sie die Sportstätten nicht haben, die sie bräuchten, um die große Nachfrage zu bedienen. Wenn die 1800 Wohnungen mit etwa 7000 neuen Einwohnern (Anm. d. Red: letztere Zahl ist wohl weitaus zu hoch angesetzt, es werden knapp 4500) des Prinz-Eugen-Parks fertig gestellt sind, dürfte Bogenhausen die 90 000er-Marke geknackt haben. Keine einzige zusätzliche Sportstätte wurde dafür gebaut.“ Die Dreifachturnhalle im Prinz-Eugen-Park ersetze nur die ehemaligen Hallen des SC Prinz Eugen, die vor dem Abriss bereits komplett ausgebucht waren. Das Fazit: „Für die Zukunft im Stadtbezirk gibt es nichts.“

Der vor drei Jahren fertig gestellte Anbau mit Fitness-Studio und Gymnastikraum im Eingangs-bereich der TS Jahn.      Foto: hgb
Der vor drei Jahren fertig gestellte Anbau mit Fitness-Studio und Gymnastikraum im Eingangs-bereich der TS Jahn. Foto: hgb

Fraktionssprecherin Karin Vetterle erklärte:

„Die Turnerschaft Jahn ist mit rund 5100 Mitgliedern sowohl hinsichtlich Angebot als auch Größe der einzige Vereine im Stadtbezirk, der überhaupt das Potenzial hat, neu hinzugezogenen Bürgern ein Sportangebot zu machen. Dazu braucht sie aber neue Hallen und neue Flächen.“

Die TS Jahn München ist mittlerweile einer der größten Sportvereine in der Stadt.

Neben den Anla­gen in Haar an der Jahnstraße (fünf Tennisplätze, ein Platz für Beachvolleyball) und Freimann an der Freisinger Landstraße (drei Tennisplätze, Golfübungsanlage, Gaststätte) bilden die Sportstätten an der Weltenburger Straße den Schwerpunkt der Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Angeboten in mehr als 20 Sparten.

Die Turnerschaft Jahn München von 1887 – aus dem „Nördlichen Turnverein“ wurde einst der „Verein Turnerschaft München“ (VTM) – besteht in der heutigen Form seit dem 8. Oktober 1947 durch den Zusammenschluss der Turnerschaft von 1887 und dem TSV Jahn München von 1900. 1967 wurde das Gelände an der Weltenburger Straße im Erbbaurecht dem Verein zur Verfügung gestellt. Die Eröffnung der neuen Sportanlagen erfolgte im Januar 1971. Seither ist dort das TS-Hauptdomizil. Im Januar 2013 war ein Neubau fertig mit großem Fitness-Studio und Gymnastik­raum. Die sportlichen Erfolge von Mitgliedern und Mannschaften des Vereins sind umfangreich: Neben Olympischen Medaillen und Deutschen Meisterschaften wurden viele Erfolge auf regionaler Ebene erzielt.