10. Dezember

„Die MVG, die Münchner Verkehrsgesellschaft, macht manchmal Sachen, die man nicht nachvoll­ziehen kann.“ So bewertete Martin Tscheu (SPD), Vorsitzender des Untergremiums Verkehr im Bezirksausschuss, die verschlechterten Anbindungen der Buslinien 187, 190 und 191 für Bewohner der Schwarzwald-Siedlung an der Weltenburger Straße und der Stadtteile Zamdorf sowie Daglfing in Folge der Mitte Dezember in Betrieb genommenen Tram Steinhausen. Die Anwohner fühlen sich durch die neuen Routenführungen vom öffentlichen Nahverkehr abgehängt.

Zur Problematik lagen den Mitgliedern des Kommunalparlaments in der vergangenen Tagung ein Packen Beschwerden von Anwohnern vor. „Sämtliche Beschwerden sind verständlich und nach­vollziehbar“, so das Fazit der Besprechung. Die Klagen werden an die MVG und das Referat für Wirtschaft und Arbeit weitergeleitet.

Stellvertretend für viele der Kommentar eines Betroffenen: „Diese massive Verschlimmbesserung durch die MVG ist rekordverdächtig. Ein ganzes Wohnviertel wird äußerst effektiv vom Öffentlichen Nachverkehr abgehängt.“

CSU-Vertreter Kilian Mentner wetterte bei der Erörterung: „Es kann doch nicht sein, eine andere Führung der Buslinien vorzunehmen, nur um der Straßenbahn Steinhausen Kunden zuzuführen. Die neue Führung bedeutet insgesamt eine deutliche Verschlechterung. Viele Frauen haben abends Angst, in der Dunkelheit durchs Gewerbegebiet laufen zu müssen.“

Fakt ist: Durch die Änderung der Linienführung des 190/191ers zum Max-Weber-Platz verlängert sich die Fahrzeit von Zamdorf Siedlung (Zamilapark) zum Max-Weber-Platz von ursprünglich neun Minuten auf nunmehr 17 bis 26 Minuten deutlich. Auch die Anbindung der Schwarzwaldstraße zum Max-Weber-Platz hat sich von ursprünglich sechs Minuten auf nunmehr 17 Minuten gravierend verschlechtert.

Mitte Dezember hatte die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss beantragt: „Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, durch Einwirken auf die MVG geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die negativen Auswirkungen des Fahrplanwechsels für die Gebiete Zamdorf und Daglfing unverzüglich zu mini­mieren.“ Auf die bis dato ausstehende Antwort darf man gespannt sein.

– Foto: hgb –