24. März 2017

Die Kampfkunstschule Budokan, die Ende März die Sportstudios im Gebäudekomplex Freischütz­garten an der Johanneskirchner Straße 100/Ecke Freischützstraße nach fast zehn Jahren räumen muss, ist gerettet – zumindest vorläufig. Bis Ende des Jahres stellt das Referat für Bildung und Sport (RBS) auf Antrag des Bezirksausschusses Ausweichräume in zwei Bogenhauser Grundschu­len zur Verfügung.

Christian Gembe, der Betreiber der Kampfkunstschule für Karate, Kobudo, Selbstverteidigung und Präventionstraining, hatte sich vor Monaten hilfesuchend an Lokalpolitikerin Karin Vetterle (SPD) gewandt, die folgend im Kommunalparlament eine Initiative bezüglich „Rettung der Karateschule – Unterstützung bei der Unterbringung“, also bei der Suche nach Ersatzräumen, einbrachte. Der Antrag war von den Stadtteilvertretern einstimmig gebilligt worden.

„Mir ist zum 31. März gekündigt worden“, erklärte Gembe auf wiederholte Nachfrage. Indes: Moritz Opfergeld, Geschäftsführer der Munich Residential (MR), die das Gewerbe- und Wohnzentrum im Herzen von Johanneskirchen im April vergangenen Jahres gekauft hat und mit einem 20-Millionen-Euro-Aufwand von unten bis oben grundlegend sanieren will, hatte jüngst im Untergremium Pla­nung des Bezirksausschusses erklärt, dass es keine Kündigungen gab, dass vielmehr auslaufende Verträge nicht verlängert wurden. Doch grundsätzlich ändert das nichts daran, dass vielen Gewer­betreibenden der Boden unter den Füßen weggezogen wird und wurde.

Frauen und Männer üben beim Karatetraining den schnellen Wechsel zwischen Angreifer- und Verteidigerrolle.     Foto: Budokan München
Frauen und Männer üben beim Karatetraining den schnellen Wechsel zwischen Angreifer- und Verteidigerrolle. Foto: Budokan München

Das RBS reagierte umgehend auf die Bogenhauser Forderung, teilte jetzt den Mitgliedern des Bezirksausschusses mit: Trotz „hoher Belegungsdichte der Sporthallen im 13. Stadtbezirk können wir Ersatzzeiten anbieten.“

Die Sportgruppe kann demnach dienstags und donnerstags jeweils für dreieinhalb Stunden die Kleinsporthalle der Grundschule an der Ostpreußenstraße 1 nutzen. Weitere drei Stunden Übungszeit sind freitags in der Grundschule an der Oberföhringer Straße 224 reserviert.

Stadtschulrätin Beatrix Zurek resümiert in dem Schreiben: „Ich bin zuversichtlich, dass die Karate­schule Budokan ihren Sportbetrieb mit diesem Angebot fortführen kann und die Kinder und Jugend­lichen weiterhin ihren Sport ausüben können.“

Zum besseren Verständnis: Budokan bedeutet: Tempel (Kan), in dem der Weg (Do) des Kriegers (Bu/Bushi) geübt wird. Das Schriftzeichen für „Bu“ bedeutet auch „das Schwert anhalten“ und weist auf eine tiefere Ebene der Kampfkünste hin. Nämlich den Feind im Vorfeld kampflos zu besiegen ist eine höhere Kunst als ihn mit Gewalt zu besiegen.