03. Mai 2017

Die Parkstadt Bogenhausen – 1955/56 wurden rund 2000 Wohnungen für mehr als 6000 Menschen gebaut – soll um ein weiteres Stück „aufgehübscht“ werden. Nach der letzten Maßnahme, der mo­dernen Wohnanlage entlang der Hörselbergstraße, plant nun die IMBW Capital & Consulting GmbH mit Sitz im Rosental, an der Stuntzstraße 16 den „Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Einzelhan­delsflächen und Tiefgarage“.

Realisiert werden soll ein siebenstöckiges begrüntes Gebäude. Indes sieht der Bebauungsplan lediglich drei Etagen vor. Die Mitglieder des Bezirksausschusses sind deshalb äußerst skeptisch. „Vier Geschosse obendrauf – das ist sehr gewagt, das ist rechtlich problematisch, das ist hoch riskant“, beurteilte Robert Brannekämper, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses und CSU-Landtagsabgeordneter, die Vorstellungen der Bauherrin. „Sieben Stockwerke, das ist mehr als eine Verdoppelung“, entsetzte sich CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller, und ergänzte: „Das muss unbedingt mit der Bürgern diskutiert werden.“

Zwei Vertreter des Unternehmens stellten im Untergremium Planung des Bezirksausschusses zwei Renderings vor – Fotomontagen und Grafiken. Sie erklärten: „Wir als Projektentwickler sind in der Planungsphase, nächstes Jahr ist beabsichtigt, den Bauantrag zu stellen. Es soll Qualität entste­hen.“

Laut Tagesordnung stand für die Lokalpolitiker eine Stellungnahme zu dem Vorhaben an. Und die fiel eindeutig aus: „Unabhängig von der Planung insgesamt, toleriert der Bezirksausschuss nicht mehr das Vorgehen der Lokalbaukommission, solche massiven Veränderungen im Bebauungsplan im Rahmen der Befreiungen zu erteilen. Hierfür richtiges Instrumentarium ist die vereinfachte Bauleitplanung, um die unterschiedlichen Interessen einer gerechten Abwägung zuzuführen.“

Mit anderen Worten: Fundament für eine Realisierung muss eine Änderung des Bebauungsplans sein.

– Foto: hgb –