Eine Infotafel über die Parkstadt Bogenhausen, natürlich mit einem Standort innerhalb des Wohnviertels – das regte eine Bürgerin im Bezirksausschuss an. Die Lokalpolitiker befürworteten die Idee. Marko Poggenpohl, Vorsitzender des Untergremiums Kultur, Soziales und Vereine wurde beauftragt, mit der Frau in Kontakt zu treten, um Vorschläge abzustimmen und zu koordinieren.

Die Anwohnerin hatte an das Kommunalparlament geschrieben: „Über die Geschichte als ehemals geplantes >Führergelände<, dem in Deutschland damals einzigartigem Bau der Parkstadt in den Fünfziger Jahren, die beteiligten Architekten und der heutige Status als geschütztes Ensemble findet man keinerlei Information in der Parkstadt. Dies wird meines Erachtens der Geschichte der Parkstadt nicht gerecht.“

Bei der Erörterung schlug die CSU-Fraktion vor, die Infotafel in Kooperation mit der Stuntzschule beispielsweise im Rahmen von Projekttagen umzusetzen. Die Grünen dagegen fänden eine Zusammenarbeit mit dem Nord-Ost-Kulturverein sinnvoll.

Die Parkstadt – rund 2000 Wohnungen für 6000 Bewohner in bis zu 15-geschossigen Hochhäusern, Mehrfamiliengebäuden und 135 Eigenheimen; die erste Großwohnanlage in Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg – wurde nach den Plänen von Architekt Franz Ruf in den Jahren 1955 / 56 errichtet. Die Grundsteinlegung erfolgte am 11. November 1954, zum Jahresende 1956 war das Quartier auf mehr als 220 000 Quadratmeter fertiggestellt. Der Name wurde der Überlieferung zufolge erstmals in einer Besprechung über die Stadtbezirkseinteilung im Mai 1964 genannt und vom Stadtrat im April 1965 beschlossen.

Die Kaukasische Flügelnuss auf der Grünfläche an der Buschingstraße ist ein Wahrzeichen Parkstadt Bogenhausen, ist viele Jahre älter als das in den Jahren 1955 / 56 errichtete Quartier. Foto: hgb