26. Oktober 2017

Da war wohl jemand auf Reisen und brachte aus den Niederlanden eine Idee nach München res­pektive Bogenhausen mit: Per einstimmig verabschiedeten Antrag fordert der Bezirksausschuss auf Initiative von CSU-Rätin Dorothea Grichtmaier und Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller die Stadt auf, am Effnerplatz, rund um die Mae West, den Bau eines  >schwebenden Kreisverkehrs< für Radfahrer ähnlich dem Hovenring bei Eindhoven zu prüfen.

In der Begründung des Vorstoßes heißt es: „Immer wieder kommt es im Stadtgebiet zu teils schwe­ren Unfällen zwischen Radfahrern und Kraftfahrzeugen, besonders beim Abbiegen. Ein schweben­der Kreisverkehr ermöglicht den Radfahrern eine gefahrlose Überquerung des stark frequentierten Effnerplatzes ohne auf eine Ampelregelung achten zu müssen.“ In der Tat: Wer schon mal mit dem Fahrrad im Bereich des Rondells unterwegs war, der kennt derartige Situationen.

Der Hovenring als Vorbild für den Effnerplatz rund um die Mae West? Das sollen die Experten der Stadt nach dem Auftrag der Lokalpolitiker prüfen.     Foto: Stadt Eindhoven/Hovenring
Der Hovenring als Vorbild für den Effnerplatz rund um die Mae West? Das sollen die Experten der Stadt nach dem Auftrag der Lokalpolitiker prüfen. Foto: Stadt Eindhoven/Hovenring

Vorbild für die „Nachahmung“ ist der 72 Meter im Durchmesser weite Hovenring zwischen Eindho­ven und Veldhoven. Eine kreisförmige Brücke mit flach ansteigenden Zu- und Abfahrten, ein wahrlich futuristisches Gebilde wie auch die Mae West, ist mit 24 Spannseilen an einem 70 Meter hohen Pylon aufgehängt, schwebt quasi über den darunter liegenden Straßen.

Laut Finkenzeller wären statt Spannseilen auch Stützen möglich. Auf jeden Fall kämen sich Auto- und Radfahrer nicht mehr in die Quere. Und die Radler kämen ohne Ampeln schneller vorwärts, meist schneller als Kraftfahrzeuge.

Die massive Verkehrsbelastung und die Gefährdungen der Radfahrer war vor sechs Jahren Anlass für den Bau des Hovenrings. Nach diversen Pannen und Mängeln kurz nach der Eröffnung passieren heute mehr als 25 000 Autos den Knoten und darüber etwa 5000 Radfahrer, darunter viele Kinder auf dem Weg zur Schule, sowie zusätzlich knapp 1000 Motorroller das spektakuläre Bauwerk.

Bei der Vorberatung der Idee im Untergremium zeigten sich die SPD-Vertreter skeptisch, Es gebe keine Möglichkeit, die erforderlichen acht Rampen mit nur mäßiger Steigung am Effnerplatz unterzuringen. Gleichwohl plädierten auch sie für eine Prüfung. Seitens des Verkehrsexperten von der Polizeiinspektion Bogenhausen wurde angeregt, diese Idee doch bei Städtebaulichen Maßnahmen (SEM) im Nordosten „mit einzuplanen“.

– Titelbild: Stadt Eindhoven/Hovenring –