22. März 2019

Über drei Anträge auf finanzielle Unterstützung hatten jetzt die Mitglieder des Kommunalparlaments zu befinden. Zweimal wurde die beantragte Summe gewährt, in einem Fall lediglich ein kleiner Teil­be­trag – der außergewöhnliche Wunsch muss von den Antragsstellern noch detailliert belegt und soll dann bei der April-Tagung des Untergremiums Budget, Vereine, Satzung beraten werden. Die Gewährung der Gelder war kein Problem angesichts des Fakts, dass dem Bezirksausschuss mit Ende Februar für das Haus­haltsjahr 2019 rund 201 000 Euro und unter Berücksichtigung nicht ab­ge­­ru­fener Mittel aus dem Vorjahren insgesamt 344 000 Euro zur Verfügung stehen.

Für ein Kirchweihkonzert am Samstag, 19. Oktober, erhält die katholische Pfarrei St. Johann von Capistran in der Parkstadt Bogenhausen die gewünschte Förderung über 2902 Euro. „Der Antrag ist im Grund genommen in Ordnung, auffallend sind jedoch die hohen Personalkosten von 1700 Eu­ro für 25 externe Musikanten,“ befand CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller im Unteraus­schuss. Dem hielt Wolfgang Helbig (SDP) gegenüber: „Die Kirche hat sich bisher noch nie an uns wegen eines Zuschusses gewandt, das ist das erste Mal. Wir sollten nicht kleinlich sein, wir haben die Kirchen immer unterstützt.“ Die Summe wurde bewilligt mit dem Hinweis, dass eine derartige Unterstützung allerdings nur alle zwei Jahre gewährt werden kann.

„In vollere Höhe gewähren“, so das einhellige Fazit der Lokalpolitiker zum Antrag des Kreisjugend­rings München für das alljährliche Stadtteilfest Bogenhausen auf dem Gelände des Spiel- und Begegnungszentrums (SBZ) Fideliopark. Die Veranstaltung am Samstag, 29. Juni, wird mit 2290 Euro unterstützt.

Die Pfarrei St. Johann von Capistran in der Parkstadt – die Kirche wurde im Juni 1960 geweiht – wird vom Bezirksausschuss mit 2900 Euro für ein Kirchweihkonzert unterstützt. Foto: hgb

Eingehend erörtert wurde von den Stadtteilvertretern der 6295-Euro-Wunsch des Progeno Park e.V. für eine Veranstaltung und Investitionen im Gemeinschafts­raum – im Eigentum der Progeno-Wohnge­nossenschaft, vermietet an den Verein – an der Ruth-Drexel-Straße 154 im Prinz-Eugen-Park.

Ein Teilbetrag soll zur Organisation verwendet werden. Dafür genehmigten die Lokalpolitiker bis zu 550 Euro. Der Großteil der Antragssumme bezieht sich aber auf – Vorhänge! Genauer: Auf feuerbeständige Vorhänge. Und auf eine Leinwand.

Der mehr als 100 Quadratmeter große „Saal“ im Erdgeschoss, der von dem Verein vielfach unter­ver­mietet wird, hat dreiseitig auf acht mal 13 mal acht Meter Raum hohe Fenster.

Zur Verdunke­lung bei Film- und Diavorführungen benötigt man rund 85 Meter Stoffbahn. Laut Antragsteller hat man für Küche, Möbel und weitere Einrichtungsgegenstände bereits etwa 25 000 Euro Eigenleistung er­bracht. Da aber das Mietverhältnis noch nicht abschließend geklärt ist und es für die Vorhänge noch kein schriftliches Angebot gab, soll der Verein den Vorhänge-Antrag bei der Tagung des Budgetgremi­ums Anfang April detailliert vorlegen. Denn, so Helbig: „Wer ist letztendlich Nutzer des Vorhangs?“

Besagte Veranstaltung von Progeno Park im Rahmen des Projekts „Stadt gestalten“ findet am Freitag, 5. April, statt.
Nach einer Quartiersführung, die die neu gegründete Quartiersgenossen­schaft GeQo eG durchführt, wird um 19 Uhr der Film „Wem gehört die Stadt – Bürger in Bewegung“ gezeigt. Zum Abschluss ist eine Podiumsdiskussion mit Regisseurin Anna Ditges und „Akteuren aus Politik, Ver­waltung und Bürgerschaft“ geplant.