8. Januar 2020

„In der Hanglage am Cosimawellenbad eine Kinderrutsche installieren“ – diese Initiative eines Bürgers haben die Mitglieder des Bezirksausschusses per Beschluss unterstützt und die Stadt zur Umsetzung aufgefordert. Doch die zuständigen Stadtwerke München GmbH (SWM), vom Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) um Einschätzung ersucht, lehnten ab. Indes, die Lokalpolitiker lassen nicht locker, zumal die Rutsche laut Protokoll „nach einem Gespräch mit dem Wirt des Hallenbadrestaurants nicht mit Kosten verbunden ist, weil er für ein Sponsoring sorgen würde.“
Auszüge aus der SWM-Antwort: „Das Cosimawellenbad ist als einziges Wellenbad in München für Kinder und Jugendliche sehr attraktiv und wird insbesondere zu den Wellenzeiten von den jüngeren Badegästen sehr gut angenommen. Ein großzügig gestalteter Kinderplanschbereich im Hallenbad und ein Spielplatz mit Kinderplanschbecken auf der Liegewiese runden das Angebot ab.

Die beiden Kinderplanschbereiche haben Mini-Rutschen für die ganz kleinen Badegäste, die für die geringe Wassertiefe in diesen Becken konzipiert sind.“ Schön und gut, gleichwohl nichts Neues.
Aber: „Eine große Rutsche wie im Michaeli- oder im Westbad gibt es im Cosimawellenbad nicht. Das Cosimawellenbad ist im Bestand saniert worden (Anm. d. Red.: im Sommer 2017 nach drei Jahren Generalsanierung und folgender Panne wiedereröffnet). Für eine große Rutsche mit Landebecken hat im Hallenbadbereich leider der Platz gefehlt.“ Aha, also eine Platzfrage, was nicht ganz einleuchtet.

Weit ausgeholt, eh dann auf den Antrag eingegangen wird: „Für eine Rutsche im Außenbereich käme ausschließlich der Hang Richtung Krankenhaus in Frage. Der Aufwand für die nachträgliche Installation einer größeren Wasserrutsche ist enorm. Notwendig wären ein großflächiges Aufbaggern der Liegewiese, der Bau eines neuen Rutschen- und Landebeckens, die Erweiterung der Badewassertechnik und der Anschluss des Beckens an die Wasserkreisläufe.“
Und weiter: Diesem Aufwand stehe entgegen, dass eine Rutsche im Liegewiesenbereich allenfalls in den Sommermonaten genutzt werden könnte und die Badegäste viel Fläche auf der Liegewiese zum Sonnen und Entspannen verlieren würden.

Dazu noch ein SWM-Argument: „Größere Rutschen in den bestehenden Kinderplanschbereichen anzubringen ist leider nicht möglich, da hierfür die Wassertiefe nicht ausreichend ist. Eine größere Wassertiefe gefährdet die Kleinkinder, für die diese Becken konzipiert sind.“
Ein Besucher der Tagung des Kommunalparlaments kommentierte sarkastisch: „Mit einer Rutsche verdient man ja kein Geld …“

Eine Kinderrutsche an der Hanglange im Außenbereich des Cosimawellenbads lehnen die Stadtwerke München ab, weil der Aufwand für die Installierung „enorm“ sei. Foto: hgb