13. Januar 2020

„Das gesamte Erscheinungsbild der deutschen Bundesregierung ist einfach grottenschlecht“ – diese Aussage von Ex-Union-Fraktionschef Friedrich Merz Ende Oktober in einem ZDF-Interview nach dem CDU-Wahldebakel in Thüringen sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Wie das im Detail gemeint war, das kann der 64-jährige Rechtsanwalt am Samstag, 18. Januar, 18.30 Uhr (Einlass ab 17.00 Uhr), im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz darlegen, wenn er auf Einladung von Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses Bogenhausen, spricht.

Außerdem präsentieren sich bei der Neujahrskundgebung Manuel Pretzl, Münchens zweiter Bürgermeister, sowie Kristina Frank, Kommunalreferentin und Kandidatin für den Chefstuhl im Rathaus am Marienplatz.
Wer ist eigentlich dieser Herr Merz, genauer Joachim Friedrich Merz? Von 1989 bis 1994 gehörte er dem Europäischen Parlament, von 1994 bis 2009 dem Deutschen Bundestag an. Dort war er ab Februar 2000 bis 2002 als Nachfolger von Wolfgang Schäuble Vorsitzender des CDU / CSU-Bundestagsfraktion, fungierte als Oppositionsführer. Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt hatte, nicht mehr für den CDU-Parteivorsitz zu kandidieren, bewarb sich Merz um ihre Nachfolge. Der Vater dreier erwachsener Kinder unterlag dabei Ende 2018 im zweiten Wahlgang mit 48,25 Prozent der Stimmen Annegret Kramp-Karrenbauer. In Folge nahm Merz wieder die Funktion als Aufsichtsratschef des Konzerns BlackRock auf.

Vieles ist von Merz gemeinhin bekannt, einiges nicht. Als 14-jähriger Bub musste er in der Schule eine „Ehrenrunde“ drehen, als Jugendlicher wegen „disziplinarischer Störungen“ das Gymnasium wechseln. 1972 war er in die CDU eingetreten, engagierte sich bei der Jungen Union, deren Vorsitzender er 1980 war. Er studierte als Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung Rechtswissenschaft an den Universitäten Bonn und Marburg. Der Hobbypilot mit Privatpilotenlizenz und Besitzer zweier Kleinflugzeuge ist mit Bayern „verwurzelt“ – er besitzt ein Ferienhaus am Tegernsee.
Für Furore sorgte Merz 2003 mit einem Steuerkonzept, das mit drei Stufen von zwölf, 24 und 36 Prozent deutlich geringe Einkommensteuersätze vorsah, und der Aussage, dass jeder Bürger seine Einkommensteuer auf einem Bierdeckel ausrechnen können solle.

Friedrich Merz referiert am Samstag, 18. Januar, 18.30 Uhr (Einlass ab 17.00 Uhr), im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz. Foto: hgb