15. Februar 2020

„Wollen doch mal sehen, ob die im Rathaus gerade zu Wahlkampfzeiten nicht reagieren und sich einsetzen“, wetterte Martin Tscheu (SPD), Untergremiumsvorsitzender Verkehr im Bezirksaus­schuss. Was ihn so erzürnte: Erneut hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) die Forderung abgelehnt, am Stopp Moselstraße (die Linie 187 kommt hier alle 20 Minuten) den Bus X30 halten zu lassen. Ein Brief mit Klartext an Oberbürgermeister Dieter Reiter und alle im Stadtrat vertretenen Parteien soll Schwung in den Bürgerwunsch bringen.

Die MVG verweist in ihrem Antwortschreiben auf die unveränderte Sachlage: „Expressbus-Linien haben grundsätzlich den Charakter, stark frequentierte Haltestellen in der Regel mit Umsteigemög­lichkeiten zur S-, U- oder Trambahn im dichten Trakt zu bedienen und stellen somit ein hochwerti­ges, attraktives und schnelles Nahverkehrssystem dar. Da es sich bei der Haltestelle Moselstraße um eine Haltestelle zur Feinerschließung ohne Anknüpfung zu Schienenverkehrsmitteln oder weite­ren Buslinien handelt, werden wir dort mit der Linie X30 künftig nicht halten.“

 

ExpressBus X30: Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) lehnte erneut den geforderten Stopp an der Haltestelle Moselstraße ab. Foto: hgb

 

Von einem X30-Stopp würden die Menschen aus der Parkstadt sowie aus der „Schwarzwaldsied­lung“ – dem von der Weltenburger- und der Eggenfeldener Straße umrahmten Wohngebiet – erheb­lich profitieren. Der Hinweis „die Haltestelle ist ja schon da“ einer Bürgerin ist einmal mehr verpufft. Lokalpolitiker und MVG-Mitarbeiter Karl Niebler: „So kann man mit Kunden nicht umgehen.“

Zur X30-Route muss man wissen: Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember fährt die Linie ab Harras über den Ostfriedhof, Silberhorn-, Tegernseer Landstraße, Candidplatz und Brudermühlstra­ße zum Ostbahnhof und von dort weiter zur Grillparzerstraße, zum Vogelweideplatz, zum Cosima­bad bis zum Arabellapark.

Der Fußweg aus der Schwarzwaldsiedlung beispielsweise zum Cosimabad ist ungefähr zwei Kilo­meter lang. Die Anwohnerin: „Wir fühlen uns stiefmütterlich behandelt. In unserem Gebiet wohnen viele alte Leute, die können nicht so weit gehen. Ein zusätzlicher Halt des X30 würde doch keine zusätzliche Kosten nach sich ziehen.“