20. Februar 2020

Romane, Schmöker, Taschen-, Märchen- und bunte Kinderbücher, Bilderrahmen, Taschenrechner, Toaster, Mini-Fußballkicker, Spielfiguren, Skischuhe, Kaffeemaschine, Trinkbecher, Schirmmützen und vieles andere mehr – kaum war der Umsonstschrank an der Barbarossa- / Hörselbergstraße in der Parkstadt eröffnet, schon waren die Regale gut gefüllt mit den Spenden. Der Standort wurde von der Immanuel-Nazareth­kirche (IN) zur Verfügung gestellt. Und schon begann ein reges Tau­schen, der Mini-Fußballkicker hatte sofort einen neuen Besitzer. Eben Spenden abgeben und entnehmen.

„Super, einfach super, wie die das machen“, lobte begeistert Ex-Bezirksausschuss-Vertreter und Anwohner Holger Machatschek die Initiativgruppe um Eveline Jurka-Schmid, Hannah Patalong und Catherine Krebs. Mit ihm waren mehr als fünf Dutzend Bürgerinnen und Bürger – darunter die Lo­kalpolitiker Brigitte Stengel, Georgine Resch, Nicola Holtmann, Andreas Baier und Helmut Reindl – bei der Einweihung und der Übergabe des Tauschhäuschens dabei. Bei Kaffee, Kuchen, Saft und Prosecco wurde „geratscht“, vielfach ging’s um Aspekte der Kommunal- und vor allem der Bundes­politik. Eben – wie erhofft – ein reger Austausch.

Der Tauschraum ist ein kleines, nagelneues, liebevoll hellblau mit weißen Rändern lackiertes Gar­tenhäuschen, das aus Spenden finanziert worden ist. Dieser Umsonstschrank – die Idee dazu hatte Patalong vor fünf Monaten, als sie bemerkt hatte, dass immer wieder Menschen prall gefüllte Tüten samt Zettel mit der Aufschrift „zu verschenken“ vor Hauseingänge stellten – passt zweckmäßig neben die Kleidersammlungs-Box der Diakonia. Er steht fest verankert am Gehwegrand auf dazu verlegten Platten. Allein diese Arbeit verschlang mehr als 1000 Euro. Damit finanziell alles gestemmt werden konnte, spendete IN-Pfarrer Markus Rhinow 400 Euro.

Die Initiatorinnen (v. l.) Eveline Jurka-Schmid, Hannah Patalong und Catherine Krebs des Umsonstschranks bei der Immanuel-Nazarethkirche in der Parkstadt zusammen mit Pfarrer Markus Rhinow, der das Projekt gefördert hat. Kaum eröffnet, war der Schrank schon gut gefüllt; ein kleiner Bub freute sich über ein Kinderbuch. Fotos: hgb

Nachdem das Vorhaben, den Umsonstschrank auf einem öffentlichen Platz aufzustellen, wegen Genehmigungs- und Haftungsfragen nicht realisiert werden konnte, war der von der Idee überzeugte Rhinow „spontan“ eingesprungen, hatte das Eckchen neben der Kirche zur Verfügung gestellt. Und er ist überzeugt: „Das ist ein segensreiches Projekt, das wird ein lebendiger Ort.“

Damit alles reibungslos funktioniert und das Projekt nicht gefährdet wird: Keinen Müll deponieren! Spenden sollen ausnahmslos gut erhalten, voll funktionsfähig und sauber sein; sie sollen (einzeln) nicht vor sondern im Schrank, aber nicht in Tüten, abgestellt werden. Wer einen größeren Gegenstand wie einen Sessel, einen Kühlschrank oder einen Kinderwagen zu verschenken hat, kann am „Schwarzen Brett“ einen Aushang befestigen. Dort befindet sich auch eine Liste, welche Gegenstände erwünscht oder welche nicht erwünscht sind. Bei Problemen kann eine SMS unter 01515 / 78 41 408 geschickt werden.