21. April 2020

Stets im Frühjahr und Sommer – und vor allem jetzt zu Corona-Zeiten – immer wieder das gleiche Problem: Fußgänger und Radfahrer kommen sich in die Quere, man muss „ausweichen“, Schimpfwörter, manchmal auch regelrechte Salven fallen. Eine Route in Bogenhausen für solche Vorfälle ist die Heinrich-Mann- / Thomas-Mann-Allee entlang der Isar. Bereits im vergangenen Herbst hatte sich ein Bürger deshalb an den Bezirksausschuss gewandt. Jetzt liegt die Antwort der Stadt vor.
„Es ist für alte Leute, Kinder oder Personen mit Hunden auf der Thomas-Mann-Allee bis zum Stauwehr Oberföhring nicht mehr möglich, spazieren zu gehen ohne von rücksichtslosen Fahrradfahrern beeinträchtigt zu werden, obwohl Schilder den Fußgängern Vortritt geben. Macht man einen Radler darauf aufmerksam, muss man damit rechnen, angepöbelt zu werden. Es ist nicht mehr schön, in München alt zu werden.“
Weiter heißt es in dem >Hilferuf<: „Wir wohnen seit 45 Jahren in der Mauerkircherstraße; ich habe vier Kinder groß gezogen. Alle lernten Fahrrad fahren an der Isar. Das ist leider mit meinen Enkeln nicht mehr möglich.“
Unter dem Vermerk „Bitte um Unterstützung für die Erhöhung der Sicherheit von Fußgängern in der Thomas-Mann-Allee“ bezog nun das Baureferat / Gartenbau Stellung zu dem Ansinnen:
„Der Grünanlagenweg in der Thomas-Mann-Allee ist Teil des ausgeschilderten Radwegnetzes der Stadt München und als gemeinsamer Geh- und Radweg beschildert. Insoweit steht die Fläche beiden Verkehrsarten gleichberechtigt zur Verfügung. Es gilt jedoch das Gebot der gegenseitigen Rücksichtsnahme. Leider ist dies trotz der zusätzlichen Beschilderung mit dem Hinweis an Radfahrer, Rücksicht auf Gehende zu nehmen, nicht immer der Fall. Hier könnte nur die Anlage eines getrennten Fuß- und Radwegs zu einer Verbesserung der Situation führen. Eine Verbreiterung dafür würde jedoch die Fällung von wertvollem Baumbestand erfordern und somit zu einem nicht kompensierbaren Eingriff ins Landschaftsschutzgebiet führen.“

Rücksichtslose Radfahrer: Ob auf dem Oberföhringer Wehr oder an der Max-Joseph-Brücke (kleines Bild) wie auch entlang der Heinrich- und Thomas-Mann-Allee werden Ge- und Verbote einfach ignoriert, Gefährdungen von Fußgängern in Kauf genommen. Archivfotos: hgb