Jedes Jahr dasselbe: Bürger beklagen sich ob der rücksichtlosen Radler auf dem Isar-Stauwehr (und auch auf der Heinrich- sowie der Thomas-Mann-Allee) beim Bezirksausschuss. Und das obwohl das Schild „Radfahrer absteigen“ und das Verkehrszeichen 239, eine Frau mit Kind auf blauem Untergrund, also eine Strecke nur für Fußgänger, an allen Zugängen übers Isarwehr in Oberföhring angebracht ist. Just jenes Schild am Wehrhaus ist (aktuell) überklebt! 

Bittet man Radler doch abzusteigen, fallen oft teils heftigeSchimpfwörter, gibt‘s abweisende Handbewegungen der Pedalritter: die Einsicht tendiert gen null. Manch eine(r) kurvt rasend schnell mit dem Moutainbike um Senioren, Mütter mit Kindern und Hunde herum, die oftmals erschrocken zur Seite oder zurückweichen. Rücksichtnahme? Fehlanzeige! Selbst beidseitig installierte, rot-weiß lackierte Stahlabsperrungen mit Zwischenraum zum Durchgehen werden ignoriert, werden wie Slalomstangen umkurvt.

Ungekürzte Beschwerde einer Frau im Kommunalparlament: „Am Isar-Stauwehr sind vor den Brückenaufgängen Schilder >Radfahrer absteigen< angebracht. Zudem existieren drei Absperrungen, die die Radfahrer zum Absteigen bewegen sollen. Nur verfehlen diese Schilder und Absperrungen gänzlich ihren Zweck. Als tägliche >Gassigeherin< beobachte ich nicht nur ein immer stärkeres Verkehrsaufkommen, sondern eine zunehmende Rücksichtslosigkeit der Radler gegenüber Fußgängern, die oft in verbale Gewalt und körperliches Bedrängen ausartet. Radfahrer bremsen nicht ab, fahren nebeneinander zu dritt oder viert über den Steg, nutzen den Steg als Rennstrecke, drängen Fußgänger an den Sperrungen ab und reagieren auf Bitten und Ermahnungen bestenfalls mit dem ausgestreckten Mittelfinger. Fußgänger, zumal mit kleinen Kindern oder Hund, können zu allen Tageszeiten den Steg nur noch mit äußerster Vorsicht queren.“

Und weiter: „Dabei ist die Situation am Wehr nicht nur durch das gestiegene Radfahreraufkommen in den vergangenen Jahren stetig bedrohlicher geworden, sondern vor allem durch den rücksichtslosen Einsatz von E-Bikes. Zitat eines dickbereiften E-Mountainbike-Fahrers zu seinem Kumpel: >Cool, wie die sich hier alle verp… < Oder zu mir morgens um 7.45 Uhr: >Das nächste Mal fahre ich deinen Hund tot<.“

Zu all dem muss man wissen: Der Polizei liegen „keine gravierenden Ereignisse“ vor – die Beamten können kaum etwasunternehmen. Zumal es – nicht zuletzt aus Personalgründen – unmöglich ist, den Wehrübergang und die mehrere Kilometer langen Alleen zu überwachen. Und: Das Isarwehr gehört zu einem Privatgrundstück, ist im Besitz der E.ON. Somit ist der Bezirksausschuss nicht zuständig.

„Radfahrer absteigen“ steht auf den Schildern an den Zufahrten übers Isarwehr in Oberföhring. Das Verkehrszeichen 239, eine Frau mit Kind auf blauem Untergrund, also eine Strecke nur für Fußgänger, am Wehrhaus ist überklebt! Und die beidseitig installierten Stahlabsperrungen mit Zwischenraum zum Durchgehen werden wie Slalomstangen umkurvt.    Foto: hgb