Die Thomas-Mann-Allee zwischen Max-Joseph-Brücke im Süden und Kufsteiner Platz im Norden als Parkverbotszone ausweisen und stattdessen eine „Flaniermeile“ einrichten – dieser Antrag war bei der Bogenhauser Einwohnerversammlung mehrheitlich angenommen worden. Doch aus diesem Wunsch eines Bürgers wird nichts. Das Mobilitätsreferat lehnte die Forderung ab.
Die Argumente des Antragstellers für eine Umsetzung: „Eine Isar-Promenade mit Blickachse von der Max-Joseph-Brücke bis über die Thomas-Mann-Villa hinaus, sehr gute Anbindung an die Tram und an Buslinien, Steigerung von Gastronomie durch mehr Besucher, einzige Trennung von Fußgängern und Radfahrern entlang der Bogenhauser Isar-Seite, Barrierefreiheit und genügend Platz für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kindern – kurzum: mehr Lebensqualität für alle.“
Dazu das Mobilitätsreferat: „Die Thomas-Mann-Allee ist bis zum Wendehammer am südlichen Ende eine öffentlich gewidmete Ortsstraße. Dadurch steht sie allen Verkehrsteilnehmer zur Verfügung. Sie ist im Abschnitt Kufsteiner Straße bis Max-Joseph-Brücke als eine etwa 5,40 Meter breite Sackgasse ausgeführt, deren Wendehammer im Süden, nahe der Brücke, liegt.
Weiter ist sie Teil einer Radlhauptroute der Stadt. Wegen des hohen Anteils an Radfahrern wurde die Thomas-Mann-Allee im südlichen Abschnitt bereits 2015 als Fahrradstraße mit dem Zusatz >Krafträder sowie Kraftfahrzeuge u. sonst. mehrspurige Fahrzeuge frei< ausgewiesen. Sie darf daher mit maximal 30 km/h befahren werden. Eine Überprüfung hat ergeben, dass mangels Kfz-Durchgangsverkehr die Einfahrt in die Sackgasse auf >Anlieger frei< beschränkt werden kann.
Über die Sackgasse besteht für das Anwesen Hausnummer 2 die erforderliche Anbindung an das öffentliche Straßennetz. Hier befindet sich zudem eine Feuerwehrzufahrt. Die Müllabfuhr muss die Sackgasse ebenfalls befahren. Das Ungarische Generalkonsulat besitzt in der Thomas-Mann-Allee eine zweite Grundstückszufahrt sowie einen Kundeneingang. Da das Konsulat auf Privatgrund keine Besucherparkplätze zur Verfügung stellt, ist in der Straße zu den Öffnungszeiten mit Parksuchverkehr zu rechnen. Dies verschärft den ohnehin hohen Parkdruck in der Umgebung.
Überdies befindet sich am Wendehammer der Zugang zu unterirdischen Betriebsräumen der Stadtwerke München (SWM), der für SWM-Betriebsfahrzeuge und für die Feuerwehr anfahrbar sein muss. Absolute Haltverbote bestehen bereits jetzt in einigen Abschnitten der Sackgasse.
An der Straßenwestseite befindet sich ein knapp 3,50 Meter breiter Gehweg. Mit Einführung der Fahrradstraße 2015 wurde zur Erreichung der notwendigen Fahrradstraßen-Fahrbahnbreite (vier Meter) ein streckenweises halbseitiges Gehwegparken eingeführt. Parkmarkierungen von 1,50 Meter Breite wurden auf dem Gehweg aufgebracht. Die verbliebenen zwei Meter Gehwegbreite werden für das Fußverkehrsaufkommen in der Thomas-Mann-Allee als noch ausreichend angesehen.
Einschränkungen der Verkehrssicherheit sind weiterhin nicht zu befürchten.
Die Einrichtung einer >Flaniermeile< mittels Parkverbotszone wäre zum einen das falsche Mittel für den angestrebten Zweck des Flanierens. Es würde den Kraftverkehr nicht fernhalten, sondern lediglich das Parken verbieten. Das Befahren der Straße und selbst ein Halten zum Ein- und Aussteigen wären noch möglich, so dass die Nutzung der Fahrbahn nicht dem Fußverkehr vorbehalten wäre.
Zum anderen wäre die beantragte Parkverbotszone eine unverhältnismäßige Maßnahme. Dies würde dem Widmungszweck der Straße (welcher dem Grunde nach auch Parken beinhaltet) ohne hinreichenden Grund zuwiderlaufen. Parkverbote über den gesamten Straßenverlauf stellen einen sehr harten Eingriff dar, was mit dem angestrebten Ziel des >Flanierens< nicht in Einklang zu bringen ist. Optische Erwägungen spielen hierbei keine Rolle. Eine Parkverbotszone wäre hier nicht gerechtfertigt, eine >Flaniermeile< kann nicht umgesetzt werden.