17. Juni 2020

Wiederherstellung des Grüns am Hubschrauberlandeplatz des Klinikums Bogenhausen: Dieser Grünen-Antrag – noch von der nicht mehr im Bezirksausschuss vertretenen eins­ti­gen Frak­t­ions­spre­­cherin Paula Sippl initiiert – wurde im Kommunal­parlament vertagt, bis „die weitere Nutzung des Areals geklärt ist und ein Freiflächengestaltungsplan“ vorliegt. Einmal mehr liegt die „Solarpionie­rin“, so die Angabe in einer Parteibroschüre, zumindest knapp daneben.

In dem Antrag heißt es wörtlich: „Die Stadt wird aufgefordert, Bäume und Büsche, die für den Hub­schrauberlandeplatz am Klinikum Bogenhausen gerodet wurden (Anm. d. Red.: gemeint ist wohl die vor Jahrzehnten durchgeführte Maßnahme …), wieder zu ersetzen, soweit sie die Einflug­schnei­sen zum neuen Landeplatz nicht behindern. Der Bezirksausschuss soll an der Planung des Grüns beteiligt werden. Dies kann auch mit Hilfe eines Freiflächengestaltungsplans geschehen.“

Bäume als Behinderung der Einflugschneisen beim künftigen Landeplatz auf dem fünften Stock des neuen Gebäudes? Nun denn.

Die Begründung zum Antrag: „Für den Hubschrauberlandeplatz am Klinikum und die Einflugschnei­se musste eine Unmenge an Bäumen und Gebüsch gerodet werden. Mit der Auflassung des Platzes und dem Umzug des Landeplatzes auf den Anbau des Klinikums, dem selbst wieder eine hohe Anzahl an Bäumen zum Opfer fiel, kann und muss wieder neues Grün entstehen. Um die Klima­ziele unserer Stadt zu erreichen, muss jeder Sektor zum Gelingen beitragen.“

Ann Sophie Schlosser, stellvertretende Pressesprecherin, er­klärte unser-bogenhausen.de: „Im Rahmen der Baufeldfreimachung für den Erweiterungsbau waren im Februar 2018 einmalig Rodungsarbeiten notwendig. In Abstimmung mit dem Bau­re­ferat / Gartenbau und der Unteren Naturschutzbehörde wurden damals zehn Großbäume festge­stellt, die für eine Verpflanzung ge­eignet waren. Diese Bäume haben zwischenzeitlich ihre neuen Plätze außerhalb des Klinikgebäu­des gefunden. Der Hubschrauberlandeplatz dient der Versorgung von schwerstbetroffenen Notfallpatienten, läuft auch in der aktuellen Situation uneingeschränkt weiter, bleibt bis zur Inbetriebnahme des neuen Hubschrauberlandeplatzes auf dem Erweiterungs­bau im Jahr 2023 in Betrieb.“

Der Hubschrauberlandeplatz am Klinikum Bogenhausen: Rodungen dafür wurden vor Jahrzehnten durchgeführt. Foto: hgb

Christiane Hacker (SPD) bei der Beratung der Initiative: „Es gibt wohl Gedankenspiele, den alten Hub­schrauberlandeplatz als Notlandeplatz beizubehalten.“ Doch eine derartige „Überlegung“ ergibt rein gar keinen Sinn. Denn: Wie sollen Schwerstverletzte auf schnellstem Weg in den Schock- und den OP-Raum gebracht werden, wo doch eine derartige Verbindung auf dem Gebäudelande­platz eingerichtet wird?