5. Juni 2020

Das passt der Grün-Roten-Rathauskoalition so gar nicht in den Kram, in ihr „Konzept“ der lauthals im Wahlkampf propagierten Verkehrswende: Denn immer mehr – nicht weniger! – Münchner besit­zen ein eigenes Auto. Das hat das Planungsreferat ermittelt – auf „Wunsch“ der Grünen im Stadtrat. Im Dezember 2018 waren in München 832 524 Kraftfahrzeuge gemeldet. Das ist eine Zu­nahme von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu besseren Einschätzung: Im gleichen Zeitraum wuchs die Einwohnerzahl um 1,3 Prozent auf rund 1,572 Millionen.

73 Prozent der Fahrzeuge sind Privatbesitz, der Rest war auf Firmen, Betriebe oder Vereinigun­gen zugelassen. Von 2015 bis 2018 hat die Zahl privater Autobesitzer um rund vier Pro­zent zuge­nommen. Bei den gewerblich gemeldeten Fahrzeugen waren’s knapp neun Prozent, also deutlich höher.

Innerhalb des Altstadtrings – nach der grün-roten Vision soll die Altstadt bis 2025 nur noch von Fußgängern benutzt werden dürfen, ein erster Schritt dazu soll die autofreie Dienerstraße (ausge­nommen Lieferfahrzeuge und Taxis) werden – war 2018 die höchste private Kraftfahrzeugdichte zu verzeichnen: Auf 1000 Einwohner kamen 450 Fahrzeuge entsprechend auf 2,2 Personen ein Auto.

Der Bereich vom Mittleren Ring bis zur Stadtgrenze – was größtenteils auch Bogenhausen anbelangt – ist bei­spielsweise in der Altersklasse der 25- bis 29-Jährigen ausschließlich von Zuwächsen im pri­va­ten Kfz-Bestand gekennzeichnet. Von 2015 auf 2016 gab es mit 3,5 Prozent die höchste Zunahme.

Auch in der Altersklasse 30 bis 34 Jahre wurden ausschließlich Zunahmen im privaten Kfz-Be­stand registriert. Nämlich von 1,7 Prozent im Jahr 2015 auf drei Prozent im Jahr 2018. Ebenso wurden in der Altersklasse 35 bis 39 deutliche Zuwächse im privaten Kfz-Bestand verzeichnet – von 2015 auf 2016 ein Plus von 2,4 Prozent; 2018 betrug die Zunahme fast ein Prozent. Diese Trends setzen sich in allen folgenden Altersklassen fort.

Immer mehr Münchner besitzen ein eigenes Auto. Im Dezember 2018 waren 832 524 Kraftfahrzeuge gemeldet. Auch durch Bogenhausen rollen die Fahrzeugwellen. Foto: hgb

Fazit der Erhebung: „Eine durchgreifende Trendwende weg vom eigenen Auto zugunsten umwelt­freund­licher Verkehrsmittel zeichnet sich im Berichtszeitraum nicht ab. Die Anzahl der Fahrzeuge mit Elektro­an­trieb hat sich von 2015 mit 1515 Fahrzeugen bis 2018 zwar um fast das 2,4-fache auf 3610 Fahrzeuge erhöht; Elektroautos machten 2018 aber nur 0,4 Prozent am Gesamtfahrzeug­be­stand aus. Hybridfahrzeuge stellen mit 1,3 Prozent den größten Anteil an alternativen An­triebs­arten.“

Schlussfolgerung: „Mit einer weiteren Zunahme der zugelassenen Fahrzeuge im privaten Bereich ist zu rechnen.“