1. Dezember
WHG neu: „Baubeginn im Frühjahr 2021“
„Als voraussichtliche Inbetriebnahme für das neue Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium (Anm. d. Red.: WHG, am Rand des Klimaparks entlang des Salzsenderwegs) ist das Schuljahr 2024/25 geplant.“ Das hatte vor drei Monaten Ursula Oberhuber, Pressesprecherin im Referat für Bildung und Sport (RBS), erklärt. Der Termin – von Experten als kaum machbar eingestuft – ist inzwischen aber mehr als fraglich.
Der Stadt geht in der Corona-Krise nämlich das Geld aus, allein 2021 müssen mehr als eine halbe Milliarde Euro Schulden gemacht werden. Bis zu fünf Jahre verzögern sich die mehrere Milliarden Euro verschlingenden Neubauten, Erweiterungen und Sanierungen an Münchner Schulen. Betroffen sind zunächst jene 30 Vorhaben, über die im Rathaus noch zu Jahresanfang, also vor Beginn der Pandemie, entschieden wurde, sowie acht beschlossene und teils bereits begonnene Projekte. Dazu zählt auch der WHG-Neubau am Salzsenderweg. Aber in welchem Zeitrahmen?

Terminnachfrage beim RBS bezüglich Baubeginn, Fertigstellung und Bezug. Dazu Pressesprecher Andreas Haas:
„Die um ein Jahr verschobene Fertigstellung des Bauvorhabens ist auf den Planungsprozess und das darauf aufbauende notwendige Bebauungsplanverfahren zurückzuführen. Der Bebauungsplan wurde im Oktober diesen Jahres gebilligt, derzeit läuft die öffentliche Auslegung. Ein genauer Zeitpunkt des Baubeginn kann daher erst nach Ablauf der Fristen für das Bebauungsplanverfahren näher konkretisiert werden.Aber: Vorbehaltlich des positiven Ausgangs des Bebauungsplanverfahren gehen wir für das Neubauvorhaben von einem Baubeginn im Frühjahr 2021 aus. Die Baustellenzufahrt als Vorabmaßnahme wird derzeit errichtet und bis zum Dezember 2020 fertig gestellt.“
Andreas Haas
Eben „Winterpause“ ab 1. Januar bis 20. März 2021, dem Frühjahrsbeginn.
Behalten jene skeptischen Fachleute Recht – geäußert zu einem Zeitpunkt, als von Sparmaßnahmen der angeführten Größenordnung noch keine Rede war? Wohl: Nix gwiß woas ma ned. Oder: Man hat eine Ahnung, will sich aber nicht festlegen.

Seitenansicht des neuen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums (WHG) am Rand es Klimaparks vom Standpunkt Salzsenderweg aus gesehen. Visualisierung: Hascher Jehle Architekten
Zum Hintergrund: Das mehr als 50 Jahre alte WHG an der Elektrastraße im Arabellapark – einst konzipiert für 800 Schüler – ist mit rund 1350 Jugendlichen die größte Schule Münchens, ist seit vielen Jahren chronisch überbelegt. Und das trotz eines modernen Anbaus und Aufbaus von Containeranlagen. Aufgebaut wurde nach zähem Hin und Her in den vergangenen Wochen und Monaten endlich auch die digitale Ausstattung mit schnellem Internet, Computern, Beamer und Webcams für den Video-Unterricht. Man ist nun besser „gewappnet“ als im Frühjahr, als die Corona-Welle ausgebrochen war, kann auf Unvorhersehbares reagieren.
Ähnliche Artikel:
WHG-Neubau: Nein zu vioerter Turnhalle
https://www.unser-bogenhausen.de/?p=16761&preview=true