21.01.2021

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Mehr als 80 Prozent der circa 1800 Wohnungen im neuen Stadtquartier Prinz-Eugen-Park, kurz PEP, an der Cosimastraße sind inzwischen bezogen. Während die Zuwege notwendigerweise zu den Gebäuden überwiegend fertig sind, steht beim Ausbau der Straßen und Fußwege noch jede Menge Arbeit an. Viele Anwohner warten mehr oder weniger ungeduldig darauf, dass der Ausbau endlich nach mehreren Informationsveranstaltungen vorangeht. Man will schließlich seine Umgebung in der Freizeit nutzen und genießen, zumal Corona bedingt längere Einschränkungen nicht ausgeschlossen sind.

Notwendige Baumfällungen für die Wegebeziehungen in der „Grünen Mitte“ zwischen Jörg-Hube- und Ruth-Drexel-Straße sowie im Bereich des künftigen, hölzernen Kletterspiel- und des Wasserspielplatzes mit dazwischen liegenden drei „Himmelsschaukeln“ (alles für Kinder bis zwölf Jahre), lösten jüngst Kontroversen unter den Anwohnern aus. 

Die Stadträte (v. li.) Fabian Ewald und Jens Luther folgen zusammen mit Robert Brannkämper (re., CSU-Landtagsabgeordneter) beim Ortstermin den Planerläuterungen von Gartenbau-Abteilungsleiter Florian Hochstätter.   Foto: hgb

Was aktuell Sache ist – davon überzeugten sich vor Ort bei einem Informationstreffen mit Vertretern aus der Stadtverwaltung CSU-Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper sowie die beiden CSU-Stadträte Jens Luther (Bogenhausen) und Fabian Ewald (Berg am Laim). Das Signal der Lokalpolitiker an die Behördenvertreter: Kümmert euch um die Maßnahmen, vermeidet unnötige Eingriffe in die Natur.

Und: Da demnächst nach den laufenden Baumfällungen der Einsatz von schwerem „Gerät“ bei den Erdarbeiten notwendig ist, konzipieren auf Anregung von Brannekämper die Leute um Gartenbau-Abteilungsleiter Florian Hochstätter einen Flyer für die Bewohner, in dem dargestellt wird, wo und wann die Maschinen eingesetzt werden. Der Plan ist auf jeden Fall bei der GeQo, der Genossenschaft für Quartiersorganisation, erhältlich. Eine brillante Idee – werden doch so unzählige Telefonate und Mails, Nachfragemotto „was ist hier eigentlich los?“, an Stadtteil- und Behördenvertreter vermieden, werden die Maßnahmen den Nachbarn plausibel gemacht.

Mehr als 2200 Bäume stehen auf dem 30-Hektar-Areal Prinz-Eugen-Park: „Das ist paradiesisch“ meinte dazu ein Gartenbau-Vertreter.    Foto: hgb

Zu den Baumfällungen: Mehr als 2200 Bäume verschiedener Art, Größe und Qualität stehen auf dem rund 30 Hektar großen Areal der einstigen Prinz-Eugen-Kaserne. Für den Wegeausbau sollten ursprünglich 151 Bäume „umgelegt“ werden. Nach Interventionen und viel Detailarbeit hatte man erreicht, dass 83 Fällungen für das Konzept ausreichen

Einer „Initiative zur Rettung der Altbaumbestände in der grünen Mitte“ reichte das aber nicht. Die Gruppierung, etwa 200 Personen, wollten die Fällungen stoppen und die Wegeführungen neu ausarbeiten lassen. Die Folge wären immense zeitliche Verzögerungen beim Parkausbau gewesen. GeQo-Vertreterin Mara Roth organisierte kurzerhand online eine Umfrage unter den PEP-Bewohnern. Ergebnis: Von 628 Personen votierten mehr als zwei Drittel für die schnelle Fertigstellung der geplanten Wege und Spielplätze. Bei einem erneuten Treffen machte Hochstätter klar: Rettet man den einen Baum, muss man einen anderen dafür fällen. „Wir haben das Optimum erreicht.“ Gleichwohl können wahrscheinlich doch noch drei Bäume gerettet werden – an der Böschung eines Wegs in Richtung der Stradellastraße. Der Gartenbau-Abteilungsleiter: „Wir versuchen, das zu machen.“

R.I.P., ruhe in Frieden: Protestplakat an einer Buche im Prinz-Eugen-Park, die für den Wegeausbau gefällt werden muss.   Foto: hgb