05. Juni 2021
KulturBürgerHaus: Bäume verpflanzen?
„Ist es möglich, die gesunden ausgewachsenen Bäume“ auf dem Grundstück für das künftige KulturBürgerHaus (KBH) am Maria-Nindl-Platz im Prinz-Eugen-Park statt für den Bau zu fällen auch zu verpflanzen? Das wollen die Mitglieder des Bezirksausschusses auf Initiative der ÖDP-Vertreter Hans-Peter Fenzl und Martin Düchs von der Stadt wissen. Das Corona bedingt tagende Sondergremium des Kommunalparlaments stimmte den Antrag einstimmig zu.
Grundsätzlich wollen die Lokalpolitiker zu dem erfahren, „wie generell eine derartige Verpflanzung unter wirtschaftlichen Aspekten zu beurteilen ist. Dabei soll bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung die CO²-Bilanz des ausgewachsenen Baums und insbesondere seine Funktion als CO²-Senke im Vergleich zu einer Neupflanzung berücksichtigt werden, indem ein marktgerechter CO²-Preis für einen relevanten Zeitraum von fünf bis maximal 15 Jahren angesetzt wird.“
In der Begründung der Anregung wird argumentiert:
[alert-announce]„Für die Errichtung des KBH müssen nach jetziger Planung mehrere große Bäume gefällt werden, und auch generell ist für Bauvorhaben häufig die Fällung ausgewachsener Bäume nötig. Eine Verpflanzung großer Bäume ist technisch möglich, wird aber meistens mit Verweis auf wirtschaftliche Gründe abgelehnt. Die genauen Beurteilungskriterien für die Entscheidung für oder gegen eine Verpflanzung ausgewachsener Bäume sind aber nicht transparent erkennbar.“
Und weiter: „Insbesondere scheint es, als ob die Kosten von Fällung und Ersatzpflanzung einer Verpflanzung gegenübergestellt werden, ohne dass die CO²-Bilanzen in die Wirtschaftlichkeitsberechnung einfließen. Angesichts der Tatsache, dass der Ausstoß von CO² ein negativ zu bepreisendes Gut darstellt, wäre es plausibel, wenn die Funktion von ausgewachsenen Bäumen als CO²-Senken in die Wirtschaftlichkeitsberechnung von Umpflanzaktionen eingehen.“
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