16. Juni 2021

Moselstraße: „Der X30 muss hier halten!“

Laut Bautafel sollten die Arbeiten am Fern­wärmenetz (Verbund­lei­­tung Nord BA 7-8) in der Wel­ten­burger Straße bis Ende Dezember laufen, nun ist die Fahrbahn seit Samstag, 12. Juni, wieder beidseitig befahrbar. In Sachen ExpressBus X30 lassen die Mitglieder des Bezirksausschusses nicht locker, fordern erneut, dass der Bus an der Moselstraße zu­sätzlich zum 187 (alle 20 Minu­ten) halten soll, ja „halten muss“, so ein Lokalpolitiker.

Es ist wie ein Katz- und Maus-Spiel: Da die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) die Anregun­gen von Bürgern und vom Kommunalparlament immer wieder mit den selben Argumenten ablehnt, wird nunmehr die Stadt direkt aufgefordert, „notfalls die Finanzierung der Kosten zu über­neh­­men und die Bedenken der MVG nicht weiter zu beachten!“

Seit Samstag, 12. Juni, kann die Haltestelle Moselstraße wieder (überraschend) bedient werden. Bürger und Stadtteilvertreter beharren darauf, dass der Schnellbus X30 an dieser Stelle halten muss, was die MVG bislang stets abgelehnt hat.    Foto: hgb

Vom Stopp – der erste Antrag wurde in der Bürgerversammlung 2019 gestellt – würden die Menschen aus der Parkstadt sowie aus der „Schwarzwaldsiedlung“ – dem von der Weltenburger- und der Eggenfeldener Straße umrahmten Wohngebiet – erheblich profitieren. Es gebe dann näm­lich endlich eine vernünftige ÖPNV-Anbindung zum Cosimabad und dem Klinikum Bogenhausen.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 fährt die Linie X30 ab Harras über den Ost­fried­hof, Silberhorn-, Tegernseer Landstraße, Candidplatz und Brudermühlstraße zum Ostbahnhof und von dort weiter zur Grillparzerstraße, zum Vogelweideplatz, zum Cosimabad bis zum Arabella­park.

Aber, so die MVG-Argumentation: „ExpressBusse sind für stark frequentierte Haltestellen mit Um­stei­gemöglichkeiten zur S- und U-Bahn sowie Tram gedacht, sie sind somit ein hochwertiges, at­trak­­tives und schnelles Nahverkehrssystem.“ An der Moselstraße gebe es aber keine Verknüp­fung mit anderen Verkehrsmitteln.

Dagegen wird aus Bogenhauser Sicht angeführt: Der weitere Halt wird sicher nicht zu einer er­heb­lichen Verzögerung der Fahrzeiten führen. Im Zuge der Optimierung des öffentlichen Nahver­kehrs ist diese Maßnahme unverzichtbar. Ein Stadtteilvertreter erklärte kopfschüttelnd: „Aus- und Einstieg dauern maximal zehn bis 15 Sekunden. Wartet kein Fahrgast oder will keiner aussteigen, fährt der Bus ja durch. Das kann’s doch nicht sein. Der X30 muss hier halten.“