24. Juli 2021
RDS: Genügend Klassenräume – noch!
Vier Klassen (insgesamt 22) mehr gibt es im kommenden Schuljahr (2021 / 22) in der Ruth-Drexel-Schule (RDS; 15 Klassen) und in der Schule an der Knappertsbuschstraße (sieben Klassen; ein Schulsprengel) – und alle können in den vorhandenen Räumen „durch Umstrukturierungen“ untergebracht werden. Noch! Denn ab dem Schuljahr 2022 / 23 werden noch mehr Kinder erwartet. Deshalb „prüft zur Zeit“ (!) das Referat für Bildung und Sport (RBS) den Bau von Containern, wofür die Behörde zwölf bis 18 Monate veranschlagt. Im Klartext: Die Zeit drängt!
„Nebeneffekt“ besagter Umstrukturierungen: Die Mittagsbetreuung im Pavillon in der Knappertsbusch-Schule kann ihre zwei Räume weiter nutzen, keiner wird zu schulischen Zwecken umfunktioniert, was Nicole Zettler, Mitinitiatorin und Bevollmächtigte Personal der Mittagsbetreuung (besteht seit mehr als 25 Jahren), befürchtet und zu einem (berechtigten) Brandbrief an die Stadtteilvertreter veranlasst hatte.
Dazu muss man wissen: In dem Pavillon werden bis zu 80 Kinder – teils bis 17 Uhr – betreut. Zettler hatte geargwöhnt, dass die „Mittagsbetreuung für eine Fehlplanung und kurzfristige Flickschusterei herhalten müsse.“ Wie’s damit in naher Zukunft aussehen wird – das steht derzeit in den Sternen – zumal laut RBS der „zweite Raum zu einem Klassenzimmer ertüchtigt“ werde.
Bezirksausschuss-Vorsitzender Florian Ring (CSU) kommentierte bei der Tagung des Kommunalparlaments diese erzielte Gesamtlösung vor dem Hintergrund des >Mangels<: „Keine Klasse muss hin- und herwandern, das ist vom Tisch, das ist ein kleiner Erfolg.“ Und zu den Containern: „Die können nicht innerhalb von vier Wochen installiert werden. Wir selbst können die Container weder finanzieren noch bauen. Wir begleiten den Prozess kritisch.“
Wie kommt’s? Wurden zusätzliche Räume „hervorgezaubert“? – Nein, von Zauber keine Spur. Bei der Besprechung im Untergremium Bildung und Sport hatten Tage zuvor Norbert Ziegler und Christian Breu vom RBS die Vorstellungen der Ruth-Drexel-Schulleitung begrüßt, um Wanderschaften von Klassen zu vermeiden: Der Musik-, der Computer- und ein Mehrzweckraum werden als Klassenzimmer genutzt.
Das Ganze ist ein (weiteres) Armutszeugnis für die Stadt bei der Planung des Prinz-Eugen-Parks: Denn was die Lokalpolitiker vor Jahren mehrfach moniert und viele Eltern längst befürchtet hatten, ist nunmehr Fakt: Die nagelneue RDS ist zu klein! Kaum jemand glaubt inzwischen mehr den RBS-Prognosen, den Schätzungen quasi >Pi mal Daumen<, dass in fünf, sechs Jahren nach einem vorhergehenden Anstieg die Schülerzahlen sinken werden. Es bedarf langfristigen Lösungen, um den Schulbetrieb vor Ort auf Jahre hinaus zu gewährleisten. Mit ein oder zwei Containern ist es sicherlich nicht getan. Da braucht es wohl schon >Blöcke“<.
Gelöst werden muss außerdem auch die Schulsprengel-Frage. So fordert Natalie Bilik, Vorsitzende des Elternbeirats angesichts der „Versäumnisse und des Planungsdesasters der Stadt“: „Die beiden Schulstandorte müssen zeitnah in zwei eigenständige Sprengel getrennt werden, so wie es ursprünglich geplant war und nun jedes Jahr aufs Neue vertagt wird.“