Seit knapp zwölf Jahren plant die russisch-orthodoxe Kirche in Englschalking auf dem Grundstück Knappertsbuschstraße 26, parallel zur Grundschule, in Nachbarschaft zum künftigen Willhelm-Hausenstein-Gymnasium, auf 7000 Quadratmeter ein (genehmigtes) Gotteshaus plus Gemeindezentrum. Doch für das Mammutprojekt fehlt das Geld. Deshalb wird – zunächst? – eine Holzkapelle errichtet. Dazu auf Nachfrage Ingo Trömer, Pressesprecher im Planungsreferat:
„Für die Kapelle hat die Lokalbaukommission (LBK) am 18. Januar eine Baugenehmigung erteilt. Darin wurde die Fällung von zehn Bäumen freigegeben unter der Auflage, dass wiederum zehn Bäume nachgepflanzt werden müssen. Die Kapelle befindet sich in der Nordwestecke des Bauraums mit einer Grundfläche von etwa 150 Quadratmeter. Die erforderlichen Stellplätze (Anm. d. Red.: die Zahl wurde nicht genannt!) liegen auf dem Grundstück. Ein weiterer Bauantrag liegt der LBK aktuell nicht vor.“
Zu letzterer Angabe „weiter Bauantrag“: Die Mitglieder des Bezirksausschusses hatten vergangenen Juni ihre Zustimmung zu einer Holzkapelle mit einer Gesamtplanung, mit der Klärung von Verkehrsfragen samt Parkplatzaspekten, verbunden. Diese „muss“ – so seinerzeit die Forderung ans Planungsreferat – „zuerst vorliegen.“ Gleichwohl ist das aber nicht der Fall. Deswegen waren die Kommunalpolitiker sauer. Sie befürchten nämlich unter anderem, dass bei einer etwaigen Realisierung des Zentrums mit Kirche dann die Holzkapelle zusätzlich auf dem Gelände bleibt.
Laut Kirchenvertreter Matthias Kobro ist die Holzkapelle – so die Angaben bei der Vorstellung des Vorhabens – 15 Meter lang und 14 Meter breit, die Dachkante befindet sich auf acht Meter, die Höhe mit Kuppel beträgt 20 Meter. Er hatte gegenüber unser-bogenhausen.de auf Nachfrage beteuert, die „Finanzierung ist gesichert.“ Und dass „16 Bäume, die unter Schutz stehen, gefällt werden müssen.“ Immerhin sind jetzt nur mehr zehn Bäume.

Zu erwarteten Besucherzahlen und zum zusätzlichen Verkehr nach Fertigstellung des Zentrums machte die russisch-orthodoxe Kirche seit der ersten Anfrage im Juni 2010 bis dato keine einzige Angabe. Deswegen hatte Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter, gefordert: „Vor der Genehmigung der Holzkapelle müssen grundsätzliche Fragen wie Gebäudevolumina, Verkehrsströme und der Stellplatzbedarf von der LBK geklärt werden.“ Ein Vorschlag von Brannekämper dazu mit Rücksicht vor allem auf Anwohner, wenn nach Fertigstellung des Projekts „an Sonntagen 300, 400 oder gar 500 Besucher kommen“: Die Stadt soll prüfen, ob die Tiefgarage des neuen Gymnasiums zur Verfügung gestellt werden kann. Die Antwort darauf steht bis heute aus.