Bitte retten Sie die drei Bäume auf dem Grundstück des Bürgerhauses im Prinz-Eugen-Park. Beziehen Sie die Bäume in das Bauvorhaben ein.” Diesen fast verzweifelten Hilferuf richtete eine Anwohnerin jetzt an die Lokalpolitiker bei der Tagung des Bezirksausschusses. Kann dieser Appell an der Entscheidung der städtischen Referate noch etwas ändern? Fraglich? Es sei denn, dass es ein Bürgerbegehren, ja einen Aufstand der Bewohner des jungen Stadtquartiers gibt und die Stadtspitze, lies der Oberbürgermeister, ein Machtwort spricht. Ob der Mann dazu fähig ist?

Die Monate andauernden, intensiven Bemühungen vieler Bürger und Lokalpolitiker um den Erhalt des Baumtrios auf dem Areal für das KulturBürgerHaus (KBH) am Maria-Nindl-Platz waren – wie berichtet – vergebens. Dazu im Januar Maren Kowitz, Pressesprecherin des Kommunalreferats nach Rücksprache mit dem Baureferat: „Ein mögliches Versetzen der Bäume wurde intensiv ge­prüft. Die Prüfung durch eine Fachfirma für Großbaumverpflanzung ergab, dass die Bäume für ei­ne Verpflanzung mit der gängigen Technik (Rundspatenmaschine) zu groß sind. Aufgrund der Größe und des Alters der Bäume kann auch ein Anwachsen nicht garantiert werden.“

Die Sprecherin weiter: Der Bezirksausschuss hat die Baumfällungen in seiner Sitzung am 21. Sep­tember 2021 ausführlich diskutiert und sich in der Abwägung für Fällung entschieden. Für die Ge­staltung des Maria‐Nindl‐Platzes sind umfangreiche Baumpflanzungen vorgesehen. Dies entspricht dem Wunsch der Bürger, die an der am 26. November 2018 durchgeführten Bürgerbeteiligung teil­nahmen.“ – „Ausführlich diskutiert“? Stimmt nicht. Ausführlich diskutiert wurde seinerzeit vielmehr die Anhörung des Planungsreferats, wie das Abstellen von Fahrrädern am Maria-Nindl-Platz gere­gelt werden könnte.

Blick ins Protokoll der Besprechung des Vollgremiums zum Tagesordnungspunkt „Baumfällungen zu Bauvorhaben: Ruth-Drexel-Str. (13er Bürger- und Kulturtreff): Zustimmung.“ Diese Baumfällung war eine von zwei Dutzend Maßnahmen, die per Blockabstimmung bewilligt worden waren …

Bauvorbereitungen auf dem Areal für das künftige KulturBürgerHaus am Maria-Nindl-Platz im Prinz-Eugen-Park. Die Fällung der drei Bäume (kleines Bild vom Sommer) ist beschlossen. Können sie noch gerettet werden?    Fotos: hgb

Die Frau jetzt in ihrem Appell: „Der Bauplan ist zehn Jahre alt. Die Zeiten haben sich geändert. Man muss doch vorausschauend planen!“ Fürwahr!

Ein Vergleich: Die prächtigen Bäume auf dem Platz haben Stammumfänge zwischen 1,55 und zwei Meter, sind rund 13 bis 16 Meter hoch und haben Kronendurchmesser von etwa zehn bis 14 Meter. Bis die zugesicherten „umfangreichen Baumpflanzungen“ rund ums KBH diese Maße einmal erreicht haben, vergeht viel Zeit. Mindestens eine Generation = 25 Jahre!

Wie liest’s sich doch in der Baumschutzverordnung: „München ist eine der schönsten, jedoch auch eine der am stärksten bebauten Städte Deutschlands. Damit kommt dem Baumschutz eine besondere Bedeutung zu. Ziel ist, die innerstädtische Durchgrünung auf Dauer zu erhalten. Bäume spenden Schatten, bieten Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Kleintiere und verbessern das Kleinklima und die Luftqualität für uns alle.“