Neun Anträge auf finanzielle Zuwendungen lagen den Mitgliedern des Bezirksausschusses bei ihrer August-Tagung zur Beratung vor – fünf wurden bewilligt, vier vertagt, kein einziger abgelehnt. Ob der Wünsche von Vereinen und Organisationen zeigten sich die Lokalpolitiker einmal mehr großzügig. Die Anträge im Überblick:

• Die Schützengesellschaft (SG) „Gemütlichkeit Daglfing“ hatte zur Anschaffung von Sportge­wehren und Sportpistolen 4809 Euro beantragt. Das Untergremium Budget / Satzung hatte den An­trag ins Plenum vertagt – man wollte Näheres über „die aktuelle Entwicklung der Mitgliederzahl und der Vereinsaktivitäten“ wissen, was via Mail nachgeliefert worden war.

Im Kommunalparlament erklärte Grünen-Co-Fraktionssprecher Samuel Moser: „Vereine sollen ihre laufenden Betriebskosten durch die Mitgliedsbeiträge decken!“ Robert Brannekämper, CSU-Land­tagsabgeordneter plädierte für die gewünschte Unterstützung, CSU-Fraktionssprecher Xaver Fin­kenzeller, selbst Vorsitzender eines Sportvereins, fand Mosers Meinung „absurd“. Und SPD-Spre­cherin Karin Vetterle, Schützenmeisterin der SG Oberföhring-Priel, betonte, dass es um „einen Er­satz für alte Geräte geht, man brauche moderne Luftgewehre, um Jugendliche für die Sportart zu gewinnen.“ Um eine Abstimmungsniederlage zu verhindern, schlug die Grüne Petra Cockrell „Zu­stimmung vor unter der Bedingung, „dass in den nächsten drei Jahren keine weiteren Unterstützun­gen beantragt werden“. Dieses sonderbare Ansinnen wurde abgelehnt. Die Unterstützng der SG wurde mit Zwei-Drittel-Mehrheit – gegen den Grünen-Block – befüwortet.

• Der Antrag des „13er Kultur Trägervereins“ (Organisation für das noch zu bauende KulturBür­gerHaus / KBH im Prinz-Eugen-Park) über 2800 Euro zur „strukturellen Neuaufstellung des gesam­ten Vereins“ wurde (erneut) vertagt. Man will sich noch mit Vertretern des Kulturreferats und des Vereins abstimmen.

Denn der Trägerverein hat Fördermittel aus der Bundesinitiative „Neustart Kultur“ über sage und schreibe 30 000 Euro beantragt. Um diesen Betrag zu erhalten, ist ein Eigenanteil von 20 Prozent erforderlich, der aus Einnahmen / Drittmitteln bestehen kann. Die vom Bezirksausschuss erbetene Summe ist ein Teil des Eigenanteils! Die Fördermittel sollen genutzt werden, um den Verein auf sei­ne künftigen Aufgaben vorzubereiten („Coaching“). Aber: Das Kulturreferat bezahlt bereits einen Teil des benötigten Betrags. Es soll zunächst geklärt werden, ob das Referat auch den Rest über­nimmt. Auszug aus dem Protokoll des Unterausschusses: „Unklar bleiben die Frage der Finanzie­rung und die hohen Kosten für professionelle Coaching-Maßnahmen.“ Nun denn!

• Die Initiative „Sprachförderung“ hat ihr Gesuch über 4410 Euro zurückgezogen, will demnächst einen neu formulierten Antrag stellen. Laut Antragstellerin ist ein Kurs an fünf Tagen mit maximal zwölf Kindern im Grundschulalter mit dem Ziel der Sprachförderung für ukrainische Mädchen und Buben geplant. Die Hinweis der Lokalpolitiker: der Stadtteilbezug sollte deutlicher werden, bei­spielsweise durch den gezielten Kontakt zu Schulen. Der Kurs könnte sowohl für ukrainische Kinder als auch für Kinder aus Bogenhausen angeboten werden, um Kontakte zu fördern. Ein notwendiger Eigenteil könnte erwirtschaftet werden, wenn Familien teilnehmender Kinder einen Betrag für das Angebot bezahlen oder spenden würden.

• Der Verein Isarlust erhält für die Aktion #kulturlieferdienst (läuft bis Jahresende) die erbetenen 3897,60 Euro Unterstützung. Hinweis im Beschluss: Die Antragsteller sollen „Veranstaltungstermine nicht nur via Social Media bewerben, sondern weitere Werbemöglichkeiten ausschöpfen wie Zeitun­gen, Flyer, Aushang für Bezirksausschuss-Schaukästen. Als Standorte für Veranstaltungen wurden vorgeschlagen: Stuntz-, Klausenburger Straße (bei den Gemeinschaftsunterkünften), Platz am Co­simabad und Fritz-Meyer-Weg.

• Der Verein vox nova (Chor) wird für die Veranstaltung Nordlichter am 22. und 23. Oktober mit 1500 Euro unterstützt.

• Der Elternbeirat der Grundschule an der Regina-Ullmann-Straße erhält für ein Filmprojekt zum 50-jährigen Bestehen der Schule die gewünschten 1000 Euro.

• Ebenfalls bewilligt wurde der Antrag über 4200 Euro des Vereins „Kreislaufschränke München“ für einen Kreislaufschrank in Denning / Englschalking ab Herbst 2022. Die Zustimmung erfolgte un­ter der „Maßgabe, dass die Lokalbaukommission (LBK) und die Untere Naturschutzbehörde keine Einwände“ haben.

• Die die Finanzwünsche für das NordOstMagazin 2023 und für die Festwoche 20 Jahre NordOstKultur wurden in die September-Sitzung des Budget-Gremiums vertagt.