Ein Herz für kleine Tiere: Die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss hatte im vor neun Monaten „den Schutz von Eichhörnchen initiiert. Die Stadt wurde gebeten, >Eichhörnchenbrücken< zu errich­ten, in dem „Kletterseile zwischen Baumkronen über Hauptverkehrsstraßen gespannt und somit Grünzüge für Eichhörnchen wieder verbunden werden. So könnten die Eichkatzerl vor einem Tod durch Überfahren bewahrt werden. Was sich einfach anhört. ist aber kompliziert. Gleichwohl wur­den jetzt sechs Standorte benannt.

Damit kommen die Antragsteller Sabine Geissler, Dorothea Grichtmaier, Brigitte Stengel und Peter Reinhardt der Forderung des Kreisverwaltungsreferats (KVR) nach. Denn: „Zur Prüfung von Querungshilfen für Eichhörnchen ist ein konkreter Antrag mit Lageplan und Beschreibung vorzule­gen, an welchen Bäumen und in welcher Höhe über der Fahrbahn das Seil befestigt werden soll. Verläuft die Querungshilfe auch über Privatgrund, wird die Zustimmung des Grundstückeigentümers zur Anbringung und dem Verbleib des Seils benötigt. Der allgemein gehaltene Antrag erlaubt keine konkrete Prüfung der Zulässigkeit der Eichhörnchenseile.“

Und weiter: Das zuständige Baureferat / Gartenbau habe bestätigt, dass keine Einwände gegen Eichhörnchenseile bestünden, würde ein Trägerverein die Seile anbringen und den Unterhalt übernehmen. Beim Befestigen der Seile müssten allerdings Baumschutzkriterien berücksichtigt werden: Erstens kommen nur große, gesunde Bäume in Frage. An den Stellen muss – zweitens – ein Schutz angebracht werden, um Verletzungen der Rinde (Scheuerstellen oder Quetschungen) auszuschließen.

Ein Eichhörnchen vermisst seinen bei einem Sturm umgestürzten Baum in der Elektrastraße, klettert auf einem Baugerüst herum. Foto: hgb

Bei dritten Punkt wird’s kompliziert: „Erfahrungen aus dem Einbau von Seilsicherungen in Baum­kronen zeigen, dass das Schwingen der Bäume bei Starkwind zu beachtlichen Belastungen führen kann. Bedingt durch die begrenzte Seilelastizität ist bei einem schlagartigen Schwingungsstopp die Belastung der Seile und der betroffenen Stammteile erheblich und kann zum Riss der Seile oder zum Bruch der Stämme führen. Ein Einbau kann deshalb nur nach Vorliegen eines Gutachtens durch einen Sachverständigen befürwortet werden.“ Zudem werde eine regelmäßige Kontrolle und sowie die Übernahme der Haftung für Schäden als selbstverständlich vorausgesetzt.

Die sechs vorgeschlagenen Standorte: Über die Cosimastraße südlich der Wahnfriedallee, über die Effnerstraße südlich der Wahnfriedallee, über die Englschalkinger Straße nördlich des Ökolo­gischen Bildungszentrums (ÖBZ), über die Weltenburger Straße zwischen dem Pühnpark und dem gegenüberliegenden Teil des Denninger Angers, also nördlich TS Jahn, über die Friedrich-Eckart-Straße nördlich der Bernatzkistraße und über die Denninger Straße etwa auf Höhe der neuen Mittelinsel zwischen Pühnpark und nördlichem Denninger Anger.