Jens Luther, CSU-Stadtrat und Mitglied des Bezirksausschusses, wurde bei der Hauptversamm­lung des CSU-Ortsverbands (OV) Denning-Daglfing, den er seit August vergangenen Jahres führt, in seinem Amt als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt. Sein Vertreter ist weiterhin Martin Baumgartner, ebenfalls Vertreter im Bogenhauser Kommunalparlament.

Schatzmeisterin Angelika Raab, vor Kurzem in der Stadtteilvertretung nachgerückt, übt ihre Funk­tion auch künftig aus. Erfreulich ihr Bericht: Solide Finanzen, gut gefüttertes Sparkonto und 700 Eu­ro Spendeneinnahmen, darunter 250 Euro von einem Nichtmitglied. Vierte Person im Vorstand aus dem Bund des Stadtviertelsenats ist Dorothea Grichtmaier, die als Schriftführerin ebenfalls einhel­lig bestätigt worden ist.

Viel Arbeit wartet auf Achim Aziz, seines Zeichens künftiger Digitalbeauftragter, der in dieser Bran­che auch beruflich tätig ist. Es gilt, den Ortverband, so drückte es Luther aus, „endlich sichtbar zu machen.“ Denn innerhalb des Kreisverbands Bogenhausen / Berg am Laim verfügt Denning-Dagl­fing, der OV 29b, einzig über keine Internet-Seite. Gleichwohl hat der OV genau 100 Mitglieder – 24 Frauen und 76 Männer, Durchschnittsalter 59 Jahre. Die Anwesenden gedachten eingangs der Ta­gung den sechs verstorbenen Mitgliedern, darunter Adalbert Knott (t85), der dem Bezirksaus­schuss 44 Jahre ohne Unterbrechung angehört hatte, der bis zu seinem Ausscheiden der dienstäl­teste Vertreter aller 25 Münchner Stadtteilgremien war.

Als Kassenprüfer fungieren in bewährter Manier Ursula Rottmayer und der „Neue“, Claus Ger­man, der die Aufgabe von Hildegard Grichtmaier – die 93-Jährige kandidierte aus Altersgründen nicht mehr – übernommen hat.

Das Rund der Beisitzer im Vorstand besteht aus acht Personen, die allesamt einstimmig gewählt wurden: Philipp Bauer, Wolfgang Schichtel, Sebastian Riesch, Gregor Hoyer, Laurin Kraupa, Sissi Kellermann, Philipp Schwaiger und Christian Oberloher.

Neben den Personalien wurden auch aktuelle Sachfragen erörtert. Landtagsabgeordneter und CSU-Fraktionssprecher Robert Brannekämper – er leitete zusammen mit Jan Albat, Vize-Kreis­vorsitzender der Jungen Union und bei den Wahlen am 8. Oktober CSU-Kandidat für den Bezirks­tag Oberbayern – die Abstimmungen. Zur SEM, der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme, er­klärte er:

„Die entscheidende Frage ist, wieviel Menschen im Nordosten einmal leben sollen.“ Er erinnerte an Stadtbaurat Uli Zech, der einst von 10 000 Bewohnern und 2000 Arbeitsplätze ausgegangen war, während aktuell 40 000 Bewohner und 10 000 Arbeitsplätze geplant sind. Und zwar „in Schollen“, wie Brannekämper die acht vom Planungsreferat vorgesehenen Teile nannte. Die Gefahr dabei: „Nachverdichtung in 20 oder 30 Jahren.“ Wenn also die grünen „Zwischenräume“ zubetoniert wer­den. Den Ablauf kommentierte er mit „tricksen, täuschen, tarnen“.

Luther betonte aus Rathaussicht: „Die SEM ist noch nicht in trockenen Tüchern. Es drohen noch immer Enteignungen.“ Er zitierte dazu Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD): >Wenn enteignet werden muss, dann wird enteignet<. Luther verärgert: „Die Stadt kurbelt mit einem Aufwand von einer Million Euro die Kommunikation an. Man versucht, alles schön zu reden, die SEM den Men­schen vor Ort und allen Bürgern schmackhaft zu machen. Das werden wir ganz kritisch begleiten.“

Ein weiteres Großbauprojekt sind die Mariengärten auf dem Geith & Niggl-Gelände – teils Acker­land; östlich Marienburger – / südlich Englschalkinger – / nördlich Memeler Straße; westlich der Bahnlinie – wo auf rund der Hälfte der Fläche, etwa 4,5 Hektar, bis zu 550 Wohnungen entstehen sollen.

„Auf rund zwei Hektar diese 550 Einheiten hinzuklotzen – da kann sich jeder vorstellen, wie hoch dann gebaut wird,“ erklärte Luther. Sicherlich sechs und mehr Stockwerke dürften die Planer wohl präsentieren. Zwei dicke Fragenzeichen stehen hinter dem Vorhaben: Einmal die fehlende Infras­truktur (unter anderem Schule und Straßenführungen) und die Lösung der Zugtrasse. Das Projekt kommt viele Jahre zu früh, alles hängt am Bahntunnel“, betonte unlängstBrannekämper. Laut jüngsten Bahn-Angaben geht der Konzern von einem Baubeginn im Jahr 2031 aus bei einer Bau­zeit von zwölf Jahre. Fertigstellung folglich 2043. Plus Verzögerungen – also wohl eher 2045.