Verkehrssituation am Rosenkavalierplatz – Ihr Beschluss vom 14. 02. 2023 zur Schrägmarkierung der neu errichteten Parkplätze.“ So ist ein Brief des Mobilitätsreferats (MOR) an Florian Ring (CSU), Vorsitzender des Bezirksausschusses, überschrieben. Die Antwort aus der Behörde ist echt irre, wirft Fragen auf, was die MOR-Mitarbeiter an ihren Schreibtischen eigentlich so alles produzieren.
Der Ausgangspunkt ist ein Bürgerantrag: „Seit der Umwandlung der Straße am Rosenkavalierplatz zu einer Einbahnstraße muss ich leider seit dieser Zeit immer wieder feststellen, dass sich Autofahrer nicht an die Einbahnstraßenregelung halten. Heute hatte ich dort einen kurzen Aufenthalt und habe innerhalb von wenigen Minuten zwei Autos beobachtet, die in der falschen Richtung unterwegs waren. Ich plädiere daher dafür, diese Regelung wieder aufzuheben oder diese entsprechend besser zu kennzeichnen und auch zu kontrollieren.“
Das Statement der Lokalpolitiker laut Protokoll: „Weiterleitung an das MOR mit der Bitte, die neu errichteten Parkplätze mit Schrägmarkierung zu versehen, damit keiner in der Gegenrichtung ausfahren kann. Antwort an die Antragstellerin, dass der Fußgängerüberweg ausschließlich wegen der aktuellen Witterung noch nicht markiert werden konnte.“
Der Hintergrund: Während die Straßenbaumaßnahmen abgeschlossen werden konnten, mussten die Zu- und Gehwege beim Übergang witterungsbedingt provisorisch geteert werden. Aktuell wurde der Asphalt wieder entfernt, Platten neu verlegt. Was noch fehlt, sind die Markierungen für die Schrägparker.
Die MOR-Antwort, datiert vom 24. März, ist verwirrend und zugleich irre (Auszüge): „Die endgültige Fertigstellung des umgestalten Fußgängerüberwegs erfolgt in den nächsten Wochen, wenn die milderen Temperaturen eine lang haftende Straßenmarkierung zulassen. Im gleichen Zug wird die Verkehrszeichenbeschilderung am Überweg aufgestellt. An der Einbahnregelung und der Befahrung der Gegenrichtung durch Radfahrende hat sich durch den Umbau 2022 nichts geändert. Es kamen lediglich im nahen Umfeld einige Schrägparkplätze hinzu.“
Aber dann: „Wie Ihnen bekannt ist, ist der Parkbucht trotz einiger Tiefgaragen in der Nähe hoch. Die Einführung von Schrägparkplätzen würde das Stellplatzangebot reduzieren. Vordergründig besteht jedoch kein Erfordernis an einer Änderung des Parkens in den baulichen Parkbuchten. Nach Auskunft der Polizei Bogenhausen besteht auch weiterhin keine Auffälligkeit hinsichtlich der Einhaltung der Einbahnregelung. Es wurden weder Unfälle noch andere Beschwerden bekannt wegen einer Befahrung entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung. Im Einvernehmen mit der Polizei wird die Einführung einer Schrägparkordnung mangels eines Erfordernisses abgelehnt.“
Uff, da verschlägt’s einem doch die Sprache! Ausnahmslos alle Autofahrer parken ihre Fahrzeuge – wie im Abschnitt entlang des Umweltministeriums – vorbildlich schräg. Wird spannend, wie demnächst die Linien auf den Asphalt gepinselt werden …
Und Geisterfahrer? Allein unser-bogenhausen.de hat mehrmals die Verkehrsexperten der Polizeiinspektion 22 Bogenhausen darauf hingewiesen, dass täglich mindestens ein halbes Dutzend Fahrer die vorgeschriebene Fahrtrichtung missachten. Und die Polizei hat das Schrägparken übrigens befürwortet – mehrfach! Woher hat das MOR eigentlich seine Infos?