Überraschende Wende beim Plan, im grünen Innenhof des Wohnkomplexes Mauerkircherstraße 17 / 19 ein fünfgeschossiges Gebäude mit elf Wohnungen sowie Tiefgarage zu errichten, wogegen die Mieter (wie berichtet) massiv protestiert hatten. Der Eigentümer hat am Freitag Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter und Planungs-Chef im Bezirksausschuss, informiert, dass er bei der Lokalbaukommission (LBK) „den Antrag auf Vorbescheid zurückgezogen hat.“ Die Entscheidung sei im Lichte der öffentlichen Diskussion gefallen. „Das Bauvorhaben soll – so der Eigentümer – noch einmal im Gesellschafterkreis und mit den Architekten überdacht werden.“
Der Druck seitens der Anwohner, der Lokalpolitiker – hier in erster Linie von Brannekämper – der Medien sowie durch einen Antrag der CSU-Stadträte Jens Luther (Bogenhausen), Fabian Ewald (Berg am Laim) und Winfrid Kaum (Pasing) für das Gebiet Mauerkircher- / Pienzenauer- / Poschingerstraße einen Bebauungsplan aufzustellen und die Gartenflächen im Herzogpark zu erhalten sowie den derzeit vorliegenden Antrag auf Bauvorbescheid zurückzustellen, war offensichtlich so stark, dass der Investor sich zu diesem Schritt veranlasst sah.
In einem Schreiben „an die Anwohnerinnen und Anwohner der Mauerkircherstraße“ mit der Überschrift „Rücknahme des Antrags auf Vorbescheid“ schreibt Bogenhausens Vertreter im Maximilianeum: „Dank des gemeinsamen Wirkens aus aktiver Anwohnerschaft und Bezirksausschuss ist es vorerst gelungen, dass der Antrag mit dem überdimensionierten Bauvolumen erstmal zurückgezogen wurde. Dieser Etappensieg ist Ihrer engagierten Beteiligung zu verdanken. Es bleibt abzuwarten, zu welchen Überlegungen die Gesellschafter und Planer im weiteren Verfahren kommen. Bis dahin müssen wir Geduld haben.“
Wohlgemerkt es ist (erst) ein >Etappensieg<, die Nachverdichtung mit Rodung und Versiegelung des begrünten Innenhofs der Häuser im Herzogpark ist noch nicht vom Tisch. Der Eigentümer führte ja aus, dass das „Vorhaben noch einmal überdacht werden soll.“ Diese Aussage ist dehnbar!
Auffallend im gesamten Zusammenhang: Kein Wort zum schriftlich ausgesprochenen Verbot für alle Mieter (und somit auch für deren Kinder) den Hinterhof zu betreten (!), kein Wort zu sechs Wohnungskündigungen, kein Wort zur Umwandlung einer Wohnung, deren Mieterin unlängst verstorben ist, in eine Einheit mit sechs Zimmern – neun Quadratmeter groß, 900 Euro Miete warm. Pro Monat – versteht sich.