Bau-Boom in Bogenhausen – darauf lassen seit Jahresanfang die Anträge im Bezirksausschuss für Neu-, Um-, Auf- und Anbauten sowie Abrisse schließen. Jüngst löste (wie berichtet) das Projekt Mauerkircherstraße 17 (Neubau eines fünfgeschossigen Wohngebäudes in einem begrünten Innen­hof mit elf Wohnungen sowie Tiefgarage – die Lokalpolitiker lehnten das Vorhaben kategorisch ab) einen Aufstand betroffener Mieter aus. Auch weitere Projekte haben es in sich.

Beispiel eins: Mauerkircherstraße 113. Dort steht eine elegante, aber in die Jahre gekommene weiße Villa. An deren Stelle soll ein „Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage“ errichtet werden. Statement der Stadtteilvertreter: „Der Bezirksausschuss lehnt das Bauvorhaben ab, weil in einen sehr schönen und ökologisch wertvollen Baumbestand eingegriffen wird. Die Lokalbaukommission (LBK) wird auf­gefordert mit dem Bauherrn über den Erhalt des Baumbestands zu verhandeln. Das Bauvorhaben ist zudem völlig überdimensioniert.“ Der ablehnende Beschluss zum Vorbescheid erfolgte einstim­mig.

Beispiel zwei: Pienzenauerstraße 3. „Neubau einer Wohnanlage mit zwölf Wohnungen und zwei­geschossiger Tiefgarage.“ Dazu die Mitglieder des Bezirksausschusses: „Ablehnung einstimmig, die neue Geschossigkeit passt nicht ins Stadtbild und das Wassermanagement ist nicht klar dargelegt.“ Stichwort Geschossigkeit: Das Gebäude ist ein Stockwerk höher geplant als die Nachbarbebauung.

Beispiel drei: Vollmannstraße 34. „Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage.“ Dazu Ro­bert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Untergremiums Stadtpla­nung und Bauordnung, zum Vorbescheid: „Das Vorhaben, vier Stockwerke hoch, sprengt komplett den Maßstab der Umgebung, wirkt für das Quartier störend. Das ist unverantwortlich. Bei einer Genehmigung droht ein Dominoeffekt.“ Fazit im Kommunalparlament: Ablehnung.

Beispiel vier: Teutonenstraße 23. „Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage.“ Ge­nauer: Es sind acht Wohnungen und acht Tiefgaragenplätze geplant. Kommentar Brannekämper: „Ein sauber gemachter Plan (Anm. d. Red.: der Architekt war anwesend und erläuterte alles bis ins kleinste Detail) mit ansprechender Fassade. Die Einwände bezüglich der Gebäudehöhe monierte ein Nachbar, die Grünen im Vollgremium hielten das Projekt für „überdimensioniert“. Der Architekt stellte klar: „Wir halten uns an die Vorgaben des Bebauungsplans.“ Zustimmung: mehrheitlich.

Anstelle dieser Villa in der Mauerkircherstraße 113 soll ein „Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage“ errichtet werden. Die Stadtteilvertreter lehnten das Bauvorhaben ab, „weil in einen sehr schönen und ökologisch wertvollen Baumbestand eingegriffen wird.“
Foto: hgb