Auf dem Geith & Niggl-Gelände – unweit der S-Bahnhofs Englschalking, bei der Marienburger -, Englschalkinger – und der angrenzenden Wiese an der Memeler Straße – soll auf Beschluss des Stadtrats auf rund 4,75 Hektar ein Wohnquartier entstehen – die Mariengärten. Und zwar mit bis zu 500 Wohneinheiten. Dagegen hat sich die Anwohner-Interessengemeinschaft (AIG) Mariengärten formiert. Sie fordert „maximal 250 Wohneinheiten (WE).“
Mehr als 900 Bürger beteiligten sich an einer Unterschriftenaktion mit dem Titel „500 Wohnungen – so nicht!“ Die Liste wurden mit einer Petition (https://www.openpetition.de/!mariengaerten) an Oberbürgermeister Dieter Reiter übergeben mit der Forderung zur besagten Reduzierung der WE-Zahl und dem Verlangen „das Planungsverfahren ist erst dann weiter zu führen, wenn die Art des viergleisigen Bahn-Ausbaus feststeht und wenn ein überzeugendes Verkehrskonzept vorliegt.“ Die Antwort des OB in Auszügen (bearbeitet):
„Um ihre Petition zu würdigen und in das Wettbewerbsverfahren einzubringen, wurden die Forderungen und die Argumente im Rahmen der Preisrichter-Vorbesprechung und des Rückfragenkolloquiums dem Preisgericht sowie den Wettbewerbsteilnehmern dargestellt.
Die Auslobung des Wettbewerbs enthält keine Vorgaben zur Anzahl der künftigen Wohnungen. In Vorbereitung des Eckdaten- und Aufstellungsbeschlusses wurden Testentwürfe für den Realisierungsteil mit 320 bis 500 WE untersucht. Dies ist im Beschluss sowie im Auslobungstext formuliert und stellt somit keine verbindliche Vorgabe für die Wettbewerbsteilnehmer dar, sondern ist als Information im Rahmen der städtebaulichen Voruntersuchungen zu betrachten.
Aufgabe des Wettbewerbs ist es nun, unter Berücksichtigung der verschiedenen Anforderungen und Rahmenbedingungen Lösungen zu entwickeln, die einen Beitrag zur Deckung des Wohnraumbedarfs in München leisten. Das Quartier soll im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung hohe städtebauliche und ökologische Qualität vereinen und dabei eine eigenständige Identität und Atmosphäre entfalten.
Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Einbettung des Gebiets in die angrenzende Nachbarschaft dar, die von kleinteiligen Baustrukturen geprägt ist. Im Wettbewerb soll eine überzeugende Antwort darauf gefunden werden. Die WE-Anzahl wird sich daher aus der für das Planungsgebiet besten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Lösung ergeben, die der Wettbewerb hervorbringen soll.
Der von der Deutschen Bahn AG geplante vierspurige Ausbau der Bahnstrecke ist noch nicht entschieden. Für die Stadt ist der Ausbau in Tunnellage nach wie vor der einzig richtige Weg. Wann eine Entscheidung vorliegen wird, ist derzeit jedoch leider noch nicht absehbar. Trotzdem soll an der Marienburger Straße zeitnah entwickelt werden, um so dringend benötigte Wohnungen zu schaffen. Dabei sind die planungsrelevanten Belange beider Varianten, also sowohl die Tunnellage als auch eine oberirdische Trasse, zu berücksichtigen.
Das Verkehrskonzept zur Erschließung wurde vor dem Wettbewerb nochmals überarbeitet: Anstelle der ursprünglich vollständig von der Marienburger Straße aus vorgesehener Erschließung soll diese nun überwiegend von der künftig verlängerten Englschalkinger Straße aus erfolgen.