Jede S-Bahn muss für die turnusmäßige Wartung – ohne Reinigungsarbeiten – durchschnittlich einmal pro Monat in die Werkstatt. Und zwar in die seit fast 50 Jahren bestehenden S-Bahn-Repa­raturhallen in Steinhausen an der Kronstadter Straße am Rand des künftigen Gewerbebands parallel zur A94. Bis zu 300 Züge werden dort gecheckt, ein halbes Dutzend können auf den Glei­sen gleichzeitig gewartet werden.

Knapp 100 Züge sollen bis 2028 dazukommen. Diese sind mehr als 200 Meter lang – zu lang für die bestehenden Werke. Daher plant die Deutsche Bahn (DB) einen Neubau, der laut DB dann einmal das bisherige Werk ersetzt. Und zwar auf einem Areal mit vielen Bäumen.

Unabhängig von diesem Vorhaben wird aus Kapazitätsgründen in Langwied ein zweites Werk er­richtet, das in fünf Jahren fertiggestellt sein soll, um die immer umfangreicheren Arbeiten bewältigen zu können. Das Werk in Steinhausen soll, Stand Juli, im Jahr 2032 in Betrieb genommen werden. Sieben der >Zugbandwürmer“ können dort dann gleichzeitig gewartet werden. Und für die Innen­reinigung der Züge ist am Hüllgraben, beim Gewerbegebiet an der Grasbrunner Straße, eine Halle vorgesehen.

Der Münchner Osten befindet sich in der Bahn-Zange, die DB hat den Ostbereich der Stadt mit ihren Ob- und Projekten quasi fest im Griff, um nicht zu sagen „Würgegriff“. Als da seien Truderin­ger- und Daglfinger Kurve (DTK), Containerbahnhof Riem, Zubringerstrecke zum Brenner-Basistun­nel gegen den Widerstand vieler Anwohner, Ausbau mit Neuanlage der Strecke zwischen Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen in einem von Bürgern, der Stadt und vom Bezirksausschuss geforderten Tunnel. Allein diese Maßnahme dürfte nach heutigem Stand mehr als drei Milliarden Euro kosten. Und je länger es dauert desto teurer wird’s …

Hunderte von S-Bahnen sind um und in München unterwegs – gewartet werden sie in Steinhausen. Dort soll bis 2032 eine riesige Werkstatt entstehen, um auch die neuen, mehr als 200 Meter langen Züge checken zu können.
Foto: hgb