Vor zwölf Jahren, 2011, hatte der gerade wieder gewählte CSU-Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper im Bezirksausschuss via Antrag gefordert: Das verkehrsreiche Bogenhausen be­nötigt dringend Maßnahmen, um an Gefahrenstellen wie Schulen, Kindergärten und Horten Auto­fahrer zu veranlassen, das Tempo zu drosseln – mittels mobiler Geschwindigkeitsanzeiger, mittels Dialog Displays.

Erster Einsatzort sollte, so unlängst der Beschluss der Lokalpolitiker, vor der Grundschule an der Ostpreußenstraße sein. Doch der Standort ist wegen der zu schmalen Gehwegbreite nicht geeignet. Die Messungen sollen nun – Zeitpunkt offen – an der Rennbahn- zwischen Daglfinger Straße und dem Zebrastreifen in Höhe der Schichtlstraße erfolgen. Diesem Vorschlag der Vertreter des Untergremiums Verkehr und Mobilität stimmten unlängst die Mitglieder des Bezirksausschus­ses einstimmig zu.

Nach einem zweijährigen Pilotversuch lagen im Frühjahr 2022 die Auswertungen vor. In Folge der Untersuchung hatte das Mobilitätsreferat beschlossen, pro Stadtbezirk zwei Dialog Displays (ein Gerät pro Fahrtrichtung) zu beschaffen (Kosten rund 500 000 Euro). Zu wenig hatten die Mitglieder des Bogenhauser Kommunalparlaments seinerzeit geurteilt. Denn als Standorte hatten sie neben der Ostpreußenschule, die Robert-Heger-, die Savits- und die Rennbahnstraße vorgeschlagen.

Rückblick: 2018 hatte der Stadtrat, nach fast achtjährigem Gezerre, den Einsatz von fünf Stationen (Kosten 200 000 Euro) beschlossen. Und zwar zur Probe über 24 Monate in Tempo-30-Zonen Je­der der 25 Münchner Stadtbezirke hatte zwei Standorte benannt, an denen die blinkenden Geräte im Turnus – stets in fünf Stadtbezirken gleichzeitig – aufgestellt wurden. Ab Anfang 2019 waren die Displays dann in Bogenhausen im Einsatz – an der Oberföhringer Straße bei der Grundschule.

Wie funktionieren Dialog Displays? Passiert ein Autofahrer den Kontrollbereich in vorgeschriebe­nem Tempo oder langsamer, leuchtet das Wort „Danke“ in grüner Schrift auf, darüber erscheint ein lachendes Kindergesicht auf der Anzeigetafel. Tritt ein Fahrer hingegen das Gaspedal durch, ist er zu schnell unterwegs, mahnt das Display in Rot „Langsam!“. Die Displays treten quasi in Dialog mit den Autofahrern. Daher werden die Anlagen oft auch als „sprechende Verkehrszeichen“ bezeichnet.

Passt: Mit 24 km/h bei erlaubtem Tempo 30 gemessen. Das digitale Mädchen „sagt“ Danke.
Archivfoto: hgb
„Langsam“ in Rot mahnt das Dialog Display Autofahrer, die die erlaubte Geschwindigkeit 30 km/h überschreiten.
Archivfoto: hgb