Ob entlang der Denninger -, Einstein- oder an der Putzbrunner Straße – immer wieder haben die dort eingeführten Busspuren in letzter Zeit zu Verkehrsproblemen geführt. Die CSU- / FW-Fraktion im Stadtrat fordert – auf Initiative von Jens Luther, Bogenhauser Vertreter, und Fabian Ewald, Stadtrat aus Berg am Laim, im Rathaus jetzt eine professionelle Auswertung aller neuen Busspuren, um den Nutzen objektiv bewerten zu können.

Der Antrag im Wortlaut: „Das Mobilitätsreferat evaluiert alle eingerichteten Busspuren im Stadtgebiet. Besonders soll dabei auf den Aspekt der Pünktlichkeit im ÖPNV eingegangen werden. Auch ist darzustellen, wie sich bei den einzelnen Busspuren die Staubildung auf den verbliebenen Fahrspuren seit der Einführung entwickelt hat.“

Zum Hintergrund heißt es: In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Busspuren eingerichtet worden, mit der Begründung, dass die Pünktlichkeit der Busse so verbessert werde. Eine Evaluation hat bis jetzt aber nicht stattgefunden. Die aus einer Auswertung gewonnenen Erkenntnisse sollen für die künftige Verkehrsplanung genutzt werden, insbesondere für die Fortführung oder Neueinrichtung von Busspuren.

Jens Luther erläuterte: „Busspuren können einen Beitrag zu einem pünktlichen ÖPNV leisten. Die Frage ist: Werden die versprochenen Verbesserungen auch eingehalten oder haben sich durch Busspuren mehr Staus zulasten anderer Verkehrsteilnehmer gebildet? Ein starker und zuverlässiger ÖPNV ist das Rückgrat unseres städtischen Verkehrs. Trotzdem muss der restliche Verkehr weiter fließen.“

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Rückblick 12. Dezember, Tagung Bezirksausschuss: Eine Anfrage (!) ans Mobilitätsreferat von Robert Brannekämper, Landtagsabgeordneter und CSU-Fraktionssprecher, und Jens Luther zu „Busspuren in Bogenhausen“ (Anm. d. Red.: Anschlussstellen BAB 94 zur Einstein- und auf der Denninger Straße) hatten die Stadtteilvertreter gegen die CSU-Stimmen abgelehnt.

Rückblick 5. Dezember, Untergremium Verkehr und Mobilität: Laut Protokoll hat der Vertreter der Polizeiinspektion 22 „berichtet, dass sich die Busspuren bewährt haben.“ Der Rückstau sei gering, es seien auch keine größeren Verkehrsprobleme nach der Einrichtung entstanden. Zudem hat die Inspektion auf Anfrage des Innenministeriums einen ausführlichen Bericht angefertigt.

Nachfrage zu diesem Bericht: Wurde weitergeleitet an das Polizeipräsidium. Die Antwort von dort: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir – wie in diesem Fall auch – polizeiinterne Schreiben nicht an Extern übermitteln können.“

Beobachtungen von unser-bogenhausen.de verdeutlichen: Auch Radfahrer nutzen die Busspur (!). Busfahrer müssen zu den am Fahrbahnrand geparkten Autos großzügig Abstand halten, um nicht die (oftmals die noch „ausgefahrenen“) Rückspiegel zu „rasieren“. Wegen des Abstands fährt die Mehrzahl der Busse über die durchgezogene Linie der Geradeausspur. Die Folge: Der Bus kommt nicht durch, da vor der Ampel – wie viel auch immer – Autos stehen. Und ebenso hinter dem Bus. So passiert der Verkehr die Kreuzung an der Richard-Strauss-Straße nur „scheibchenweise“. Von Beschleunigung, zumal zu Zeiten mit verstärktem Aufkommen, für alle Beteiligten keine Spur!

Ob – wie vor Kurzem – an Wintertagen, wenn Matsch entlang der geparkten Autos liegt oder …
… an trockenen Tagen: Busse in der Denninger Straße fahren, um keine Rückspiegel zu „rasieren“, weit über die durchgezogene Linie hinaus, blockieren die Geradeausspur. Nicht nur an der Rot zeigenden Ampel (Kreis) staut sich der Verkehr. Fotos: ikb