Es gibt sie in Freiburg, in Tettnang, und andernorts. Und in München? Behälter für gebrauchte Pizzakartons. Egal, ob ein Mülleimer nur halb voll ist — eine zusammengeknüllte Pizzaschachtel reicht aus, um ihn zu verstopfen. Das führt häufig dazu, dass der Müll neben den Abfalleimern auf dem Boden landet. Gerade im Bogenhauser Bereich der Isar ein altbekanntes Problem. Deshalb forderte die CSU im Stadtrat, in und um stark genutzte Grünflächen im Stadtgebiet spezielle Mülleimer für Pizzakartons aufstellen. Das Baureferat lehnte indes die Initiative ab.
In der Antwort heißt es: „2021 wurde als Pilotversuch ein Pizzakartonhalter am Wedekindplatz in Schwabing installiert. Dort befindet sich in unmittelbarerer Nähe ein Gastronomiebetrieb, der auch To-Go Produkte in Pizzakartons vertreibt. Trotz eines nachträglich angebrachten bildlichen Hinweises wird dieser spezielle Sammelbehälter nach den Erfahrungen der städtischen Straßenreinigung nur wenig genutzt. Ein weiterer Pizzakartonhalter wurde im Herbst 2023 am Bauhausplatz, erneut mit direktem Bezug zu einem Gastronomiebetrieb, installiert. Hierzu liegen noch keine Erfahrungen über die Nutzungsfrequenz vor.
Im Bereich der Grünanlagen fehlt ein direkter Bezug zu entsprechenden Gastronomieangeboten, so dass hier kein Bedarf für eine Aufstellung gesehen wird. Im Bereich der Isar zwischen der Großhesseloher Brücke und dem Kabelsteg befinden sich 102 Gitterkörbe, um den anfallenden Müll zu entsorgen. Die Körbe fassen etwa einen halben Kubikmeter und die allermeisten sind nach oben vollständig offen. Hier können größere Pizzakartons problemlos entsorgt werden. Der >typische städtische Mülleimer<, wie im Antrag angeführt, ist im Unterhaltsbereich an der Isar nicht installiert.
Kreativität für ein sauberes München wird also kurzerhand abgeschmettert. Übersehen wird psychologische Komponente. Denn sobald ein Mülleimer in Sichtweite oder bekanntermaßen schnell zu erreichen ist, fällt es vielen Menschen schwerer, ihren Müll einfach auf den Boden zu werfen.