Nein zum geplanten Hochhaus an der Marienburger Straße – Kein 15-stöckiges Hochhaus! – Infrastruktur reicht nicht aus!“ Dazu bezog an einem Info-Stand, an der Ecke Englschalkinger – / Ostpreußenstraße, auf Initiative von Robert Brannekämper, Landtagsabgeordneter und CSU-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss, Stadtrat Jens Luther, Stellung.
Worum geht’s? Auf dem rund 4,75 Hektar großen Geith & Niggl-Areal (unweit der S-Bahn-Haltestelle, östlich Marienburger – / südlich Englschalkinger – / nördlich der angrenzenden Wiese an der Memeler Straße) wird in zwei Teilen ein Wohnquartier, die Mariengärten, entwickelt.
Im so genannten Ideenteil sind 470 Wohneinheiten (rund 45 500 Quadratmeter) geplant. In der nordwestlichen Ecke ist ein 15-geschossiges Tower, Höhe etwa 45 Meter, vorgesehen, im „Verteilungsplan“ überschrieben mit Gewerbe / Büro. Im zweiten Abschnitt sehen die Planungen 50 Wohneinheiten (rund 13 000 Quadratmeter) vor. In der Summe also 520 Wohneinheiten.
Dazu (1.) ein Auszug des Protokolls der Jury zum Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs: „Das Hochhaus wird so nicht befürwortet.“
Dazu (2.) der Beschluss des Kommunalparlaments: „Der Hochpunkt wird so nicht befürwortet. Der Bezirksausschuss wehrt sich gegen die Nutzung als Bürofläche. Studentisches Wohnen wird befürwortet. Die mehrfach geäußerte Forderung, zur Lösung der Probleme der Schulversorgung frühzeitig einen Schulcampus im SEM-Gebiet zu planen und zu realisieren, wird bekräftigt.“ Ein CSU-Antrag im Kommunalparlament, das Hochhaus zu streichen, war abgelehnt worden.,
Das Thema bewegt die Bürger. Und wie! Kaum war der Tisch aufgestellt, das Informationsmaterial ausgebreitet, der Sonnenschirm aufgespannt – schon standen fünf Männer um den Tisch und „löcherten“ Stadtrat Jens Luther, der als Experte Grundlagen und Details des Projekts erklärte und erläuterte. Nach und nach kommen immer mehr Personen an den Stand, darunter erstaunlich viele Frauen. Fast alle an der Sache Interessierten wohnen und leben im unmittelbaren Umfeld des Vorhabens.
Die Besucher äußerten sich vielfach kritisch, teils sehr kritisch, teils emotional. „Das Hochhaus muss verhindert werden. Da haben sie recht“, sagte ein Anlieger zu Luther. „Das wäre ja ein Klotz wie dahinten“, meinte der Mann und deutete mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger Richtung Wohnkasten im Einkaufszentrum an der Freischützstraße. „Stimmt“ – Zustimmung rundum.
Klare Forderung fast aller Besucher: Sollte auf dem Areal gebaut werden, muss zuvor die an- und abgrenzende Trasse der Deutschen Bahn in einen Tunnel verlegt werden – für mehr Ruhe, mehr Platz und durchgängige Räume. Wie kommentierte doch unlängst Brannekämper: „Das Projekt kommt viele Jahre zu früh, alles hängt am Bahntunnel.“